Managua (queer.de) – Die nicaraguanische Nationalversammlung hat gestern ein neues Strafgesetzbuch verabschiedet, das im März 2008 in Kraft tritt. Die Strafbarkeit homosexueller Handlungen wurde darin gestrichen. Bislang standen auf homosexuelle Beziehungen laut Artikel 204 bis zu drei Jahre Haft.
Internationale Gruppen hatten in den vergangenen Wochen gegen das Homo-Verbot protestiert, darunter auch der LSVD (queer.de berichtete). Nicaragua ist neben Panama das letzte spanischsprachige Land, das gleichgeschlechtliche Liebe unter Strafe stellt.
Die konservative Regierung unter Präsidentin Violeta Chamorro hatte 1992 Homosexualität kriminalisiert. Im vergangenen Jahr hatte Daniel Ortega und seine Sandinisten die Macht übernommen. Teile der linksgerichteten Partei verurteilen Homosexualität zwar als dekadent und kapitalistisch, konnten sich bei der Strafrechtsreform aber nicht durchsetzen. (dk/pm)