Caracas (queer.de) - Bei einer Volksabstimmung haben die Venezolaner die von Präsident Hugo Chávez vorgesehene Verfassungsreform knapp abgelehnt. Darin war auch ein Diskriminierungsschutz für Schwule und Lesben vorgesehen. Neben Diskriminierung aufgrund sexueller Ausrichtung sollten auch die Merkmale Rasse, Religion, Alter und Gesundheitszustand aufgenommen werden (queer.de berichtete).
Chávez wollte Venezuela mit der Verfassungsreform zu einem selbstbewussten sozialistischen Staat ausbauen. Kritiker befürchteten aber, dass sich das vom Erdölexport abhängige Land damit in eine Diktatur verwandeln könnte, weil die Reform die Rechte von Chávez als Staatspräsident stark erweitert hätte.
In Venezuela ist Homosexualität erst seit der Machtübernahme der Sozialisten im Jahre 1999 legal. Nach wie vor werden Schwule und Lesben diskriminiert und schikaniert, wie aus den Berichten von Amnesty International hervorgeht. Homosexuellen ist ferner der Dienst im Militär untersagt. (dk)
Es dient sicherlich keiner Minderheit, wenn ein Mensch im Staate zu mächtig wird.