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- 05. Dezember 2007,
Melbourne (queer.de) - Nach der Abwahl der konservativen Bundesregierung planen zwei Regionen Australiens, Eingetragene Partnerschaften einzuführen. Die Regierung des Staates Victoria hat gestern einen Gesetzentwurf ins Parlament eingebracht. Außerdem hat am Freitag das Australian Capital Territory (ACT), ein selbstverwaltetes Territorium mit der Bundeshauptstadt Canberra, angekündigt, einen weiteren Anlauf für die Homo-Ehe zu unternehmen. 2006 hatte das Parlament des ACT bereits einen Gesetzentwurf durchgewinkt, der dann aber von der konservativen Bundesregierung für ungültig erklärt wurde. Der damalige Justizminister begründete das mit einem kurz zuvor beschlossenen Bundesgesetz, das die Ehe als Verbindung zwischen Mann und Frau definiert (queer.de berichtete).
Vor zwei Wochen hat die oppositionelle Labor-Partei die Parlamentswahlen gewonnen (queer.de berichtete). Zwar hat der neue Premierminister Kevin Rudd erklärt, auch seine Regierung sehe die Ehe als Verbindung zwischen Mann und Frau an. Er würde aber trotzdem dafür eintreten, Benachteiligungen von Homo-Paaren – etwa bei der Einkommenssteuer – zu beseitigen. (dk)

Das ganze ist in Australien in der Gesetzgebung "ein wenig unübersichtlich", da dort die einzelnen Bundesstaaten für einen Großteil der wichtigen Gesetze zuständig sind.
Aber eines steht jetzt schon fest: in Australien ist mit der Wahl von Kevin Rudd eine neue politische Epoche angebrochen.
Der ehemalige Sänger von "Mid-Night-Oil" ist Minister und mit Penny Wong ist eine offen lesbische Frau Ministerin im neuen Kabinett. Damit dürfte Australien endlich zum benachbarten Neuseeland aufschliessen, wo mit Helen Clark seit Jahren eine homopolitisch freundliche Regierung an der Macht ist.