https://queer.de/?802
- 26. März 2004 1 Min.
Bozen Zwei Ärzten wurden in Bozen (Südtirol) vom Dienst im Militärhospital suspendiert, weil sie rund 150 Wehrpflichtigen bescheinigt hatten, schwul zu sein, ohne diese je untersucht zu haben. Für den Dienst sollen die 38 und 64 Jahre alten Mediziner bis zu 1.500 Euro pro Patient kassiert haben. Grund: In Italien dürfen Schwule nicht in der Armee dienen. Für alle anderen tauglichen jungen Männer gilt in Italien ein zehn Monate dauernder Pflichtdienst beim Militär, den Carabinieri oder der Zivilpolizei. Wegen der großen Anhäufung von Bescheinigungen in Südtirol recherchierte das Militär die Fälle und fand heraus, dass viele der scheinbar schwulen Jugendlichen Freundinnen oder sogar Ehefrauen haben. Die Homo-Organisation Arcigay schätzt, dass sich lediglich 200 Schwule im Jahr ihre sexuelle Orientierung bescheinigen lassen, während um die 15.000 diese geheim hielten. Um die Schwulen aus dem Militär auszusortieren, werden Wehrpflichtige bei der Untersuchung unter anderem gefragt, ob sie Blumen mögen und ob sie jemals einen anderen Mann attraktiv gefunden haben. (dk)









