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  • 14. Dezember 2007 33 2 Min.

Berlin (queer.de) - Philipp Lahm hat sich in einem Interview mit dem schwulen Lifestyle-Magazin "Front" als erster Nationalspieler zum Thema Homosexualität geäußert.

Der Profi-Fußballer betonte, er selbst kenne niemanden in der Bundesliga, der schwul wäre. "Es gibt viele Dinge, die jeder für sich entscheiden muss. Dazu gehört, ob man sich outet oder nicht", sagte Lahm zu "Front". Ein "Zwangsouting" von Spielern lehne er ab.

Der Außenverteidiger des FC Bayern München äußerte Zweifel, "ob es unbedingt gut wäre, wenn sich ein einzelner Fußballspieler outen würde". "Der Punkt ist: In der Bundesliga wäre er der Erste. Er würde sich exponieren, das mediale Interesse wäre groß, und wie ginge die Geschichte weiter?"

Auch sei die Situation im Fußball nach der Einschätzung von Lahm "viel archaischer" als in der Politik: "Bei Auswärtsspielen unterstützen die Fans ihre Mannschaft extrem und da geht es nicht immer politisch korrekt zu. Es wird nach den Schwächen der einzelnen Spieler gesucht und damit muss sich dann die ganze Mannschaft auseinandersetzen."

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Für Lahm selbst ist das unverständlich: "Wenn ein Spieler schwul ist, ist er trotzdem mein Mannschaftskollege, und für mich würde sich im Umgang mit ihm nichts ändern". Auch im privaten Umfeld ist für den Nationalspieler Homosexualität "kein Thema": "Ich registriere das nicht, für mich geht es darum, welche Ansichten jemand hat und ob er sich vernünftig verhält. Ich lebe gerne in einer liberalen, offenen Gesellschaft, in der ein tolerantes Miteinander ohne diskriminierende Vorurteile möglich ist."

Zugleich äußerte Lahm, dass er selbst traditionelle Vorstellungen von einer Familie habe und sich nicht vorstellen könne, sich in einen Mann zu verlieben. Auch sprach Lahm über seine Unterstützung der Aids-Hilfe; dass die HIV-Risiken heute in Vergessenheit gerieten oder verdrängt würden, sei zu bekämpfen.

Die "Front"-Ausgabe mit dem ganzen Interview erscheint am Dienstag. (pm)

#1 SvenAnonym
  • 14.12.2007, 13:01h
  • Tja, wenn jemand nach meinen Schwächen sucht und feststellt, dass ich schwul bin, dann hat er logischerweise keine gefunden.

    Denn Schwulsein ist keine Schwäche!

    Es ist auch keine Stärke, sondern einfach eine Eigenschaft wie blaue Augen o.ä.
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#2 gerdAnonym
  • 14.12.2007, 13:11h
  • Was für ein gutes Interview...er hat vollkommen recht. Also ich würde es mir auch gut überlegen, ob ich mich als Fussballbundesligaspieler outen würde.

    In Einzelsportarten wie Fechten, Radrennen, Tennis, Ski-/Snowboard, Golf, Reiten, verschiedenen Schwimmdisziplinen gibt es hier in Deutschland und in anderen benachbarten Staaten bekannte offen schwul/lesbisch lebende Sportler. Das ist mittlerweile "durchzustehen" und da gibt es auch bereits genügend Personen, die bekannt sind.

    Bei Mannschaftssportarten wird es dann schon sehr viel schwieriger: da kommt es auf die einzelne Sportart drauf an, wie sehr dort archaisches Publikum anfeuert. Bei Volleyball oder Handball ist das Publikum "gesitteter" und politisch korrekter als gerade beim Fussball...da kommt es doch regelrecht immer zu Schlägereien vorm und im Stadium unter rivalisierenden Fangruppen. Die Polizeiaufgebote und damit verbundenen Kosten sprechen Bände...

    Wer sich als Bundesligafussballspieler outet hat meine Hochachtung...ich hätte da ehrlich kein Bock drauf, diesen Aufgabe in der Gesellschaft zu übernehmen.
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#3 ChrisAnonym
  • 14.12.2007, 13:28h
  • Hallo - man sieht doch wie schwer es ist sich im privaten Umfeld zB gegenüber den Eltern zu outen, wie ungleich schwerer muss es da sein so eine Last in der Öffentlichkeit zu tragen. Ich kann es vollkommen nachvollziehen.
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