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- 17. Januar 2008 2 Min.
Die bakterielle Erkrankung ist in San Francisco aufgetaucht und gegen eine Vielzahl von Antibiotika resistent.
Von Michaela Monschein (pte)
Ein tödlicher Stamm antibiotikaresistenter Bakterien (MRSA), der zu einer fleischfressenden Form von Lungenentzündung führen kann, ist aufgetaucht. Erste Forschungen des San Francisco General Hospital Medical Center weisen darauf hin, dass der Erreger im Großraum San Francisco vor allem die homosexuelle Gemeinde in Castro heimsucht. In Großbritannien wurden laut BBC erst zwei Fälle von Infektionen mit dem USA300-Stamm bekannt.
Diese MRSA-Form wird normalerweise nicht in Krankenhäusern übertragen, sondern beim zufälligen Kontakt zwischen Menschen. Der neue Stamm ist gegen die Behandlung mit einer Vielzahl von Antibiotika resistent. Er führt zu großen Geschwüren in der Haut. In schweren Fällen kommt es zu einer tödlichen Blutvergiftung oder einer nektrotisierenden Lungenentzündung, bei der das Gewebe der Lungen zerstört wird. Details der Entdeckung wurden in den Annals of Internal Medicine veröffentlicht.
13 Mal häufiger bei Schwulen
Laut dem Team um Binh Diep trat der Bazillus bisher 13 Mal häufiger bei homosexuellen Männern in San Francisco auf als bei anderen Menschen. Im Castro-Bezirk, in dem mehr homosexuelle Menschen leben als anderswo in den Vereinigten Staaten, trägt einer von 588 diese MRSA-Form in sich. In der Gesamtbevölkerung der Stadt ist einer von 3.800 Menschen betroffen. Laut Diep sind von diesen resistenten Infektionen häufig homosexuelle Männer in Körperbereichen betroffen, wo es während des Geschlechtsverkehrs zu einem Hautkontakt kommt. "Da diese Bakterie auch bei einem zufälligeren Kontakt übertragen werden kann, befürchten wir eine Ausbreitung auf die gesamte Bevölkerung."
Empfehlung: Nach dem Sex waschen
Die beste Möglichkeit eine Übertragung zu verhindern sei vermutlich, sich vor allem nach sexuellen Aktivitäten gründlich mit Seife und Wasser zu waschen. Die aktuelle Studie basiert auf einer Untersuchung der Daten von Kliniken in San Francisco und Boston. Mark Enright, einer der führenden britischen MRSA-Experten erklärte, dass die Höhe der Zahlen überraschend sei. "Wir wissen, dass der USA300-Stamm sich sehr leicht über Hautkontakt überträgt. Am meisten gefährdet sind homosexuelle Männer, Drogenkonsumenten und Sportler, wie etwa Ringer, die viel Körperkontakt haben. Viele Sexualpartner und häufiger Hautkontakt mit vielen verschiedenen Menschen erleichtern die Ausbreitung der Infektion."
17. Januar 2008














