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- 24. Januar 2008 2 Min.
Die Autopsie war nicht eindeutig. Freund Gyllenhaal trauert, während andere Schadenfreude zeigen und den Tod ausnutzen.
Von Carsten Weidemann
Der überraschende Tod des 28-jährigen Schauspielers Heath Ledger am Dienstag ließ viele bestürzt zurück, auch seinem guten Freund und Brokeback Mountain Kollegen Jake Gyllenhaal. Den Medien gelang es bislang nicht, eine Stellungnahme von Gyllenhaal einzuholen, da er sich gerade für Dreharbeiten zum Film "Brothers" in New Mexiko aufhält und das Filmteam alles tut, um ihn abzuschirmen. Die Produktionsfirma teilte jedoch mit, dass Gyllenhaal sehr betroffen sei. Die Dreharbeiten würden jedoch nicht abgebrochen.
Die Autopsie ergab bislang keine eindeutigen Resultate über die Todesursache, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Es seien weitere Untersuchungen notwendig, ein endgültiges Ergebnis könne man erst in einer Woche mitteilen. In der Wohnung seien jedoch zwei Packungen mit Schlaf- und Beruhigungsmitteln gefunden worden. Inwieweit diese zum Tod von Ledger beigetragen haben, bleibt also noch unklar.
Festtag für Homophobe
Neben zahlreichen Trauerbekundungen von Schauspielerkollegen mischen sich auch Missklänge. So äußerte sich "Fox Radio News"-Moderator John Gibson homophob über Ledger, nannte ihn einen Verwirrten mit einem ernsthaften Drogenproblem, und witzelte, er habe sich wohl umgebracht, weil er Aktienverluste habe hinnehmen müssen, oder die Clinton-Obama-Debatte gesehen habe.
Die wenigen Mitglieder der Westboro Baptist Church des Predigers Fred Phelps haben indessen angekündigt, die Beerdigung von Ledger mit einer Mahnwache zu begleiten. Seit Jahrzenten hält die Familie aus Topeka im Bundesstaat Kansas regelmäßig lautstarke Protestkundgebungen bei Begräbnissen ab. Dabei sind Transparente mit Aufschriften wie "Gott sei Dank für tote Soldaten" und "Gott hasst Schwuchteln" zu sehen.
Auf der Webseite der Kirche begründete der Phelps-Clan die Entscheidung: Gott hasse alle Leute, die mit dem Film "Brokeback Mountain" zu tun haben, denn dieser sei ein schleimiger Eimer voller Kotze. Gott hasse Schwule und Schwulen-Ermöglicher, und Heath Ledger habe mit großem Spaß Gott getrotz.
Und auch weniger gottesfürchtige Kriminelle des Internets nutzen den Tod von Heath Ledger aus. Sie haben in Windeseile zahlreiche Seiten ins Leben gerufen, die man über Google finden kann, und die Informationen zum Tod versprechen, meldet "Computerbild". Besucht man diese gefakten Seiten, wird man aufgefordert, die Installation eines Skriptes zuzulassen, und holt sich damit Schädlinge auf den Rechner.
24. Januar 2008, akt. 21.25h
Links zum Thema:
» O-Ton mit Fox-Moderator John Gibson
» Brokeback Mountain bei Amazon
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Siehe
www.afterelton.com/blog/brianjuergens/heath-ledger-death-upd
ates-tributes
Der Punkt "As Michael predicted yesterday..."