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- 11. Februar 2008 2 Min.
Hereford (queer.de) - Ein britischer Bischof muss einem Bewerber auf einen Arbeitsplatz als Erzieher Entschädigung zahlen, weil er den Jobsuchenden nur wegen dessen sexueller Orientierung abgelehnt hatte. Bischof Anthony Priddis wurde gestern von einem Gleichbehandlungstribunal zur Zahlung von 47.000 Pfund (63.000 Euro) an John Reaney verurteilt.
Reaney hatte sich bei der Diözese von Hereford im Summer 2006 auf den Job beworben. Er wurde von acht Delegierten der Jugendarbeit einstimmig als neuer Jugend-Betreuer vorgeschlagen worden, der nur noch vom Bischof abgesegnet werden müsse. Dieser hat dem gläubigen Christen in einem zweiten Vorstellungsgespräch "erniedrigende Fragen" über dessen Sexualleben gestellt und daraufhin abgelehnt. Er argumentierte, dass der Mann als Schwuler, der gerade eine fünf Jahre dauernde Beziehung beendet hatte, die Forderung der Kirche nach dem Zölibat für Unverheiratete nicht nachkommen könne.
"Der Antragsteller wurde allein wegen seiner sexuellen Orientierung abgelehnt", erklärte das Tribunal daraufhin. Die 63.000 Euro beinhalteten ausgefallene Lohnzahlungen, Rentenansprüche und ein Schmerzensgeld.
"Ich bin froh, dass es jetzt vorbei ist und dass lesbische und schwule Christen, die in der anglikanischen Kirche arbeiten wollen, mit Menschlichkeit behandelt werden müssen", sagte Reaney nach dem Urteilsspruch. Sein Verfahren war von der Homo-Gruppe Stonewall unterstützt worden.
Bischof Priddis hat sich bereits im Dezember bei Reaney entschuldigt. Seine Entscheidung, Reaney abzulehnen, sei ihm damals nicht leicht gefallen und erst nach Gesprächen mit anderen und Gebeten zustande gekommen. (dk)
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