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  • 15. März 2008 25 2 Min.

Aus Solidarität mit HIV-Positiven in Thailand schlägt die Münchner Aids-Hilfe eine Spende des Pharmariesen aus

Von Anne Richter

"Unser Engagement gilt den Menschen, deren Gesundheit wir uns verpflichtet fühlen." Dieses Versprechen richtet die Firma Abbott auf ihrer deutschsprachigen Homepage an ihre Kunden. Bei so einer Firmenphilosophie passt es zum Medikamentenhersteller, sich aktiv vor Ort für Menschen mit HIV und Aids einzusetzen. So wollte Abbott die Münchner Aids-Hilfe (MüAH) unterstützen und sich an einem über Werbeflächen finanzierten Auto für das Café Regenbogen beteiligen.

Nach reiflicher Überlegung hat die MüAH das Angebot jedoch abgelehnt und in einem Brief die Gründe dargelegt. Hierin erklärt Michael Tappe, Fachlicher Leiter der Aids-Hilfe, dass der Verein kein Geld von jemandem annehmen möchte, der "Betroffenen in anderen, ärmeren Ländern lebenswichtige Medikamente vorenthält."

Hintergrund für die ungewöhnliche Entscheidung ist die Situation in Thailand. Hier hatte die Regierung eine Zwangslizenz für das Aids-Medikament Lopinavir/Ritonavir erlassen und so den Patentschutz umgangen. Durch diese Maßnahme konnten die Behandlungskosten pro Jahr und Patient von 2.800 auf 695 US-Dollar reduziert werden, was für ärmere Menschen dort eine zumindest gesteigerte Chance auf eine Therapie bedeutet. Die Firma Abbott, die durch die Patentverletzung Umsatzeinbußen befürchtet, reagierte mit der Drohung, in Thailand keine neuen Medikamente mehr zur Zulassung anzumelden und zu vermarkten. Eines dieser Medikamente, die in anderen Ländern längst auf dem Markt sind, ist die neue hitzebeständige Variante des Protease-Hemmers Lopinavir/Ritonavir (in Deutschland: Kaletra®), Damit werden die Menschen in Thailand von neueren medizinischen Errungenschaften praktisch ausgeschlossen.

Die MüAH erklärte sich deshalb solidarisch mit den Betroffenen in Thailand und schließt sich der Forderung von "Ärzte ohne Grenzen" an, Abbott solle unverzüglich wieder neue Medikamente in dem südostasiatischen Land registrieren. Solange aber die aktuelle Vertriebspolitik weiterverfolgt werde, könne man "der Firma nicht durch Werbeflächen zu einem guten Image in Deutschland verhelfen", auch wenn dadurch finanzielle Unterstützung für die eigenen Anliegen verloren gehe.

15. März 2008

-w-

#1 Thom_ass1973
  • 15.03.2008, 07:43h
  • Meine Güte wie verlogen ist denn das bittschön? Wenn ich ein Patent hätte und das würde einfach kopiert, würde ich genauso handeln wie es das Pharmaunternehmen getan hat!
    Natürlich geht es einerseits nicht an das Menschen verrecken weil Medikamente einfach zu teuer sind, aber andererseits sind wir persönlich hier willens zu helfen? Wie wäre es denn wenn wir, die wir das nötige "kleingeld" haben einfach die "Medikamentenpatenschaft" übernehmen! Tun wir aber nicht - es ist ja so einfach anderes Fehlverhalten anzuprangern- meine Güte Drecks bornierte Münchener AIDS-Hilfe! Nehmt doch das Geld an und fahrt mit dem Fahrrad und schickt das Geld stattdessen nach Thailand!
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#2 tanjaAnonym
  • 15.03.2008, 13:25h
  • sind die dämlich!
    wie dumm muss man sein um ein haufen geld abzulehen, wenn man es -wie
    jede aidshilfe in deutschland- verdammt dringend braucht?! damit tut man
    den betroffen hierzulande keinen gefallen.
    davon abgesehn hat abbott selbstverständlich recht, patent verlieren,
    bedeutet billiger verkaufen und das wiederum heißt kein geld für forschung
    und damit gibt es weder in thailand noch hier neue medikamente.
    absolut idiotisch ihr müncher!
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#3 Josh~Anonym
  • 15.03.2008, 13:32h
  • Ist ja gruselig, wie die Propaganda der Patent-Mafia die Leser hier schon beeindruckt hat.
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