Die Zahl der HIV-Neudiagnosen ist in Deutschland weiter angestiegen. Überdurchschnittlich war die Zunahme durch gleichgeschlechtlichen Sex.
Von Dennis Klein
Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat die Zahlen für die neu diagnostizierten HIV-Fälle des Jahres 2007 veröffentlicht: Wieder ist die Zahl der Infektionen gestiegen, diesmal um vier Prozent gegenüber dem Vorjahr. Und wieder traf es besonders Männer, die sich durch Sex mit Männern angesteckt haben: In dieser Gruppe schossen die Neudiagnosen um zwölf Prozent hoch.
Im vergangenen Jahr wurden dem RKI insgesamt 2.752 neu festgestellte HIV-Infektionen übermittelt. Rund zwei Drittel der Fälle ist auf gleichgeschlechtlichen Geschlechtsverkehr zurückzuführen. Auch bei Personen mit Angabe eines heterosexuellen Infektionsrisikos stieg die Zahl der HIV-Neudiagnosen erneut, diesmal um 7,5 Prozent. Bei Konsumenten intravenös verabreichter Drogen und bei Migranten aus so genannten Hochprävalenzländern (in denen HIV und Aids stark verbreitet sind) ging die Zahl der Meldungen dagegen zurück.
Syphilis für Anstieg mitverantwortlich
Das RKI macht für den Anstieg gerade unter schwulen Männern die zunehmende Ausbreitung von Syphilis mitverantwortlich. So hat sich in Deutschland die Zahl der Syphilis-Fälle in den letzten 15 Jahren verdreifacht – diese Tendenz ist in ganz Europa nachweisbar (queer.de berichtete). Und das könnte zur Steigerung der HIV-Raten beigetragen haben, weil sich Syphilis-Infizierte leichter mit HIV anstecken.
Syphilis hat denselben Übertragungsweg wie HIV. Die Infektionskrankheit ist zwar mit Penicillin behandelbar, führt aber zur Förderung von entzündlichen Prozessen – und erhöht damit das Ansteckungsrisiko mit HIV erheblich. "Prävention, frühzeitige Diagnose und wirksame Therapie der Syphilis und anderer bakterieller sexuell übertragbarer Erreger müssen daher stärker ins Blickfeld gerückt werden", betont RKI-Präsident Jörg Hacker. Die Zunahme der Syphilis werde begünstigt von "Risikominderungsstrategien", d.h. bei Kenntnis des HIV-Status des Sexpartners wird häufiger auf Kondome verzichtet.
Ein weiterer Aspekt, der für den Anstieg der HIV-Zahlen eine Rolle spielt, sind die Veränderungen beim Beginn der HIV-Therapie: nach 2000 wurde die Behandlung meist nicht mehr direkt nach Bekanntwerden der Infektion begonnen, sondern auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Daher findet heute bei einem größeren Anteil der Patienten, bei denen eine HIV-Infektion diagnostiziert ist, (noch) keine Reduktion der Infektiosität durch eine antivirale Therapie statt. Gegenwärtig geht der Trend dahin, dass eher wieder zu einem früheren Behandlungsbeginn geraten wird.
Bis 2001 sank die Zahl der HIV-Neudiagnosen, stieg aber seitdem wieder kontinuierlich an. Sie erreichte aber nicht die extrem hohen Werte der 90er Jahre. Teilweise ist der Anstieg auf eine verbesserte Erkennung von Erstdiagnosen und eine höhere Inanspruchnahme von HIV-Tests zurückzuführen. Dadurch kann aber nicht allein erklärt werden, dass sich die Zahl der durch gleichgeschlechtlichen Sex übertragenen HIV-Fälle in den letzten sechs Jahren fast verdreifacht hat. Der Anteil der Neudiagonosen mit einem schwulen Hintergrund ist demnach von 46 Prozent auf 65 Prozent angestiegen.
Die Bengel fangen heute immer früher an offen schwul zu leben und vögeln sich schön durch die Gegend, zum Teil ohne sich über Risiken bewusst zu sein. Ich will nicht den Moralapostel spielen oder mich über die schwule Promiskuität auslassen aber es wird eben nichts getan um aufzuklären.
Heten benutzen Gummis doch nur um Schwangerschaften zu vermeiden und wir? Naja, er ist halt schnell versenkt - auch ohne! Schwanger werden geht ja schlecht. Und das Wissen über die Risiken ist seit der Blutverlagerung nach unten eh ins temporäre Leerhirn geschoben worden und kommt erst danach wieder zum Vorschein - bei manchen!
Warum kann nicht mal ein Organisation oder ein Kampagne etwas tun, dass so erschreckend ist, dass man den blöden Virus nicht durch bloße Blutverlagerung aus den Augen verliehrt?