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- 07. Mai 2008 2 Min.
Der erst vor zwei Wochen gewählte römische Bürgermeister Gianni Alemanno (Aleanza Nazionale/Popolo della Libertà) will mit dem Stadtrat über ein Verbot des für den 7. Juni geplanten CSDs verhandeln. "Ich respektiere die Homosexuellen, ich befürchte aber, dass die CSD-Parade eine Form von sexuellem Exhibitionismus ist. Ich bin gegen jegliche Form des Exhibitionismus, sowohl hetero- als auch homosexuell", so Alemanno nach Angabe von italienischen Medien.
Alemanno betonte aber, dass in der neuen Mitte-Rechts-Partei, Silvio Berlusconis Popolo della Libertà ("Volk der Freiheit"), eine "liberale Kultur" herrsche. Man stelle nicht die "individuellen Rechte und den Schutz der Privatsphäre" in Frage, so Alemanno.
Die Homo-Gruppe "Arcigay" kritisierte die Äußerungen des Bürgermeisters scharf: "Der CSD ist keineswegs Exhibitionismus, sondern eine Veranstaltung, bei der man über die Rechte von Homo- und Transsexuellen diskutiert, "so Arcigay-Chef Fabrizio Marrazzo.
Alemanno war seit seiner Jugend in postfaschistischen Parteien aktiv. Seine Karriere begann er in der Jugendorganisation des Movimento Sociale Italiano. In seiner Jugend wurde er mehrfach verhaftet, u.a. wegen eines politisch motivierten Anschlags mit einem Molotow-Cocktail auf die sowjetische Botschaft. Für das Mitte-Rechts-Bündnis besiegte der Politiker Ende April in einer Stichwahl seinen Mitte-Links-Kontrahenten Francesco Rutelli mit 53 Prozent der Stimmen. Sein erstes Projekt nach seiner Wahl sorgte bereits für Wirbel: der 50-Jährige will die Prunkbauten des faschistischen Führers Benito Mussolini renovieren und ein modernes Museum des jüdischen US-Stararchitekten Richard Meier zwei Jahre nach dessen Bau wieder abreißen lassen. (dk)














