Das Motto des Kölner CSD steht nun fest: Mit "Null Toleranz" und fiktiven Vermisstenanzeigen von Homo-Gegnern (u.a. Kardinal Meisner oder der Berliner Rapper G-Hot) gibt sich der Cologne Pride kämpferisch.
Von Dennis Klein
Der CSD Köln steht dieses Jahr unter dem Motto "Null Toleranz". Wie der Kölner Lesben- und Schwulentag (KLuST) mitteilte, ist dieser Leitspruch ausgewählt worden, "weil wir das Gefühl haben, dass in einigen Teilen der Gesellschaft auch nicht gerade zimperlich mit unserer Minderheit umgegangen wird." Das Motto verbunden mit der offensiven Stopp-Hand drücke aus, "dass wir nicht länger dulden wollen, dass unsere Rechte verletzt und unsere Würde von Teilen der Gesellschaft mit Füßen getreten werden".
Um nicht missverstanden zu werden, ist dem eigentlichen Motto noch die Unterzeile "für null Toleranz" angefügt worden. "Denn selbstverständlich treten wir grundsätzlich weiterhin für Toleranz und Akzeptanz ein", so der KLuST. Daher hat der Verband fünf Bereiche angeführt, in denen Diskriminierung nicht geduldet werden dürfe: Religion (hier insbesondere "die katholische Kirche und die weitaus meisten Strömungen des Islam"), Popkultur ("deutscher Gangster-Rap oder jamaikanischer Dancehall"), Familie (Ablehnung durch Eltern und Verwandte), Schule ("schwul" als Schimpfwort) und Beruf ("Diskriminierung reichen von Tuscheleien und üblen Witzen bis hin zu arbeitsrechtlichen Sanktionen oder sogar sexueller bzw. körperlicher Gewalt").
Meisner am Pranger
Des Weiteren verbreitet der KLuST fiktive Vermisstenanzeigen von Homo-Gegnern. Dabei sind etwa Bilder vom konservativen Kardinal Joachim Meisner ("zuletzt gesehen auf einer Kanzel im Kölner Dom, nachdem er homosexuelle Partnerschaften für 'verderblich' erklärt hat") oder der Berliner Rapper G-Hot (Songauszug: "Ich geh mit zehn MGs zum CSD") abgebildet. Auf den Postern stellt der KLuST klar, dass das kein Aufruf zur Gewalt gegen die Homo-Gegner sein soll: "Wir üben jedoch null Toleranz gegenüber Haltungen, die gleichgeschlechtlichen Lebensweisen ihre Existenzberechtigung absprechen und die dazu führen, dass Lesben und Schwule in ihren Kirchengemeinden Ausgrenzung erfahren", steht etwa auf der Anzeige mit Kardinal Meisner.
Die CSD-Parade findet dieses Jahr am 6. Juli statt.
Für solche Leute, die dann auch noch von sich behaupten, sie seien Links, habe ich absolut keine Toleranz.
Oder seit wann ist Menschenverachtung etwas positives?