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- 14. Mai 2008 2 Min.
Mariela Castro, Chefin des staatlichen Zentrums für Sexualkunde und Tochter von Präsident Raoul Castro, organisiert eine Reihe von Aktionen zum weltweiten Tag gegen Homophobie am 17. Mai. Sie erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, dass es öffentliche Debatten und Fernsehdiskussionen geben würde. "Wir bereiten uns außerdem darauf vor, eine Mannschaft von Chirurgen aus Belgien einzufliegen." Diese soll Geschlechtsanpassungen vornehmen. In Kuba wurden derlei Operationen 1988 verboten, sind nun aber im Zuge von Liberalisierungen wieder erlaubt. Allerdings fehlt es dem Land an qualifizierten Ärzten.
Das Volk müsse nun zur Homo- und Trans-Freundlichkeit erzogen werden, erklärte Mariela Castro weiter. "Es gibt politische Unterstützung dafür, durch Bildung die Akzeptanz zu steigern. Das sind wunderbare Aussichten", so die 45-Jährige. Ihr 76-jähriger Vater helfe bei diesem Projekt mit. "Wir wissen noch nicht, wie die Öffentlichkeit darauf reagiert. Wir glauben, dass es gut läuft, weil die Organisation gut war. Wir wollen den Menschen helfen, Dinge besser zu verstehen, zu reflektieren und nachzudenken."
Innerhalb der kommunistischen Führung gibt es derzeit eine Debatte um Eingetragene Partnerschaften oder sogar die Öffnung der Ehe. Für Letzteres hat sich im Februar Kulturminister Abel Prieto ausgesprochen (queer.de berichtete).
Auf Kuba wurden Homosexuelle nach der Machtübernahme der Kommunisten Ende der 50er Jahre zunächst in Internierungslager gesteckt, in denen viele zu Tode kamen. Homosexualität wurde 1979 offiziell legalisiert, allerdings wurden auch danach Schwule und Lesben wegen "antisozialen Verhaltens" verfolgt. In den letzten Jahren hat sich die Situation jedoch merklich verbessert, obwohl Homo-Gruppen und CSDs nach wie vor verboten sind. (dk)

Ein guter Weg wäre z.B. auch, wenn sie endlich den CSD erlauben und als geschlossene Regierung auch dahinter stehen.