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- 23. Mai 2008 1 Min.
Der jamaikanische Premierminister Bruce Golding hat westliche Länder davor gewarnt, "ausländische Werte" wie Homosexualität seinem Land aufzudrängen – er selbst werde "niemals" einen schwulen Minister ernennen.
Golding, der auch Chef der Jamaica Labour Party ist, erklärte bei einem Staatsbesuch in London gegenüber der BBC: "Jamaika wird keine Werte anerkennen, die dem Land von außen aufgezwungen werden." Er wirft insbesondere Großbritannien Kolonialgebahren vor.
Der 60-Jährige ist ein strikter Anhänger der Bestrafung von Schwulen. Derzeit stehen auf der Karibikinsel bis zu zehn Jahre Haft mit Zwangsarbeit auf männliche Homosexualität.
Die einheimische Homo-Gruppe J-Flag kritisierte die Äußerungen des Regierungschefs. Diese würden gewalttätige Übergriffe auf Schwule geradezu herausfordern, erklärte Jason McFarlane, Sprecher des Jamaica Forum für Lesbians, All Sexuals and Gay (J-FLAG). In den letzten Jahren wurden dutzende Schwule von wütenden Mobs ermordet.
Immer wieder in der Kritik stehen derzeit auch jamaikanische Reggae-Sänger, die in ihren Liedern zur Ermordung von Schwulen und Lesben aufrufen. So hatte der Künstler Sizzla zuletzt für Aufregung gesorgt, weil er in der EU und zuletzt in Deutschland Konzerte geben konnte, obwohl er nach Angaben der Bundesregierung mit einem Einreiseverbot belegt worden war (queer.de berichtete). (dk)














