https://queer.de/?8803
- 26. Mai 2008 1 Min.
Im brasilianischen São Paulo haben Millionen von Menschen gegen Homophobie und für die Trennung von Staat und Kirche protestiert.
Der weltweit größte CSD stand dieses Jahr unter dem Motto "Homophobie tötet: Für einen tatsächlich laizistischen Staat". Die Teilnehmer kritisierten insbesondere die katholische Kirche, die als schärfster Gegner für Antidiskriminierungsgesetze gilt. Sie beklagen, dass in den letzten Jahren hunderte Schwule und Lesben wegen ihrer Sexualität ermordet worden sind.
Die Regierung sieht die Veranstaltung als Zeichen eines toleranten Brasilien, die Touristen ins Land locken soll: "Hier sehen wir die Vielfalt, die das Land braucht. Diese Vielfalt müssen wir als Land fördern, da wir in der schwul-lesbischen Szene für uns als Reiseziel werben", erklärte Tourismusministerin Marta Suplicy, die frühere Bürgermeisterin São Paulos. Die Stadt profitiert nach Angaben des Fremdenverkehrsamtes vom CSD - er schaffe 13.500 direkte oder indirekte Arbeitsplätze, so ein Sprecher.
Hauptsponsor der Veranstaltung in der Wirtschaftsmetropole ist der Mineralölkonzern Petrobras.
Während die Behörden die Teilnehmerzahlen mit bis zu 3,5 Millionen bezifferten, sprachen die Veranstalter von fünf Millionen. (dk)















Also diesen Spruch hätte sich Marta Suplicy schenken oder ihn anders verpacken können. So klingt das für mich eher nach: "Okay, ihr seid zwar Untermenschen, aber ihr bringt Geld ins Land, also macht mal. Und sollte das wider Erwarten mit dem Tourismusboom nicht klappen, können wir euch die Toleranz ja auch jederzeit wieder aberkennen."