2 Kommentare
- 10.06.2008, 10:03h
- Das ist doch mal eine Schöne Nachricht, das die Religiösen Extremisten dieses Mal nicht ihren Hass gezeigt haben. Sehr gut, man sieht, es geht Vorwärts. Was man leider nicht von jedem EU-Land sagen kann;-(
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Die umstrittenen Paraden in der italienischen und polnischen Hauptstadt verliefen ohne Zwischenfälle.
Über 10.000 Teilnehmer in Rom und 2.000 in Warschau forderten ihre Regierungen auf, die Diskriminierung von Schwulen und Lesben zu beenden. In der polnischen Hauptstadt forderten meist jugendliche Demonstranten unter dem Motto "Lebe, liebe, sei" ihre Regierung auf, Homo-Partnerschaften anzuerkennen und Antidiskriminierungsgesetze einzuführen. Die Polizei verhinderte Übergriffe von nationalistischen und religiösen Gegendemonstranten. Sie machten sich am Rande des CSDs mit Rufen wie "Mann und Frau sind eine Familie" bemerkbar.
In Polen machen immer wieder hochrangige Politiker mit homophoben Äußerungen Stimmung, wie zuletzt der Vizepräsident des Parlamentes (queer.de berichtete). Präsident Lech Kaczynski hatte den CSD 2004 und 2005 als Warschauer Bürgermeister noch verboten und damals für internationale Proteste gesorgt (queer.de berichtete).
In Rom protestierten die Teilnehmer unter dem Motto "Gleichberechtigung jetzt!" gegen die Regierung Berlusconi und Papst Benedikt XVI. Für Aufregung hatte ein Verbot der Stadt gesorgt, in der Nähe der Basilika San Giovanni zu demonstrieren. Rom hatte argumentiert, dadurch könne ein Gottesdienst gestört werden. Zuvor hatte der erst im April neu gewählte konservative Bürgermeister Roms ein Verbot des CSDs gefordert (queer.de berichtete). Damit konnte er sich allerdings nicht durchsetzen.
Die CSD-Teilnehmer, die teilweise in Bischofs- und Papstkostümen gekleidet waren, forderten die Anerkennung von Homo-Partnerschaften. Zwar hatte die fragile Prodi-Regierung 2006 die Einführung von Eingetragenen Partnerschaften angekündigt, sie scheiterte aber am Widerstand in der eigenen Koalition (queer.de berichtete). Die neue Mitte-Rechts-Regierung lehnt jegliche Gleichstellung von Homo-Paaren ab. Die Demonstranten beschuldigten den Vatikan, die Homo-Ehe verhindert und sich damit in die inneren Angelegenheiten Italiens eingemischt zu haben. Sie warnten vor einer "klerikalen Diktatur". (dk)
Aber 2000 Teilnehmer im angespannten Polen finde ich wirklich beachtlich. Wunderbar, dass alles so friedlich gelaufen ist. Natürlich auch bei den CSD Teilnehmern in Rom