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- 27. Juni 2008 2 Min.
Homosexuelle erfahren immer noch Gewalt und Ablehnung - daher sei das Urteil des Obersten Gerichtshofs der USA, das das Waffenverbot in der Hauptstadt Washington für ungültig erklärte, gerade für Schwule ein Segen.
Der "Supreme Court" hatte am Donnerstag mit fünf gegen vier Stimmen ein 32 Jahre altes Waffenverbot in der Bundeshauptstadt für verfassungswidrig erklärt. Das Gericht entschied, dass Amerikanern in der Verfassung das Recht zugebilligt wird, Waffen zur Selbstverteidigung in ihrem Haus zu haben. Washington D.C. gehört seit Jahrzehnten zu den Städten mit der höchsten Kriminalitätsrate in den USA. Unter den Klägern war auch ein schwuler Mann, der sich vor Angriffen von Schwulenhassern schützen will (queer.de berichtete)
"Das ist zwar eine wunderbare Entscheidung für hetero- und homosexuelle Amerikaner, aber gerade schwule und lesbische Amerikaner sind nach wie vor homophober Gewalt ausgesetzt", erklärte Patrick Sammon, Chef der Log Cabin Republicans. "Wir sind glücklich, dass der Oberste Gerichtshof unser Recht darauf, uns selbst und unsere Familien vor Schaden zu verteidigen, aufrecht erhalten hat. Selbstverteidigung ist kein Privileg, das ist ein Grundrecht!".
Waffenbesitz wird im zweiten Zusatzartikel zur Verfassung besonders geschützt. Allerdings hat es über die Interpretation des Textes seit jeher Streit gegeben. Politisch setzen sich die Demokraten eher für staatliche Regulierung ein ("Gun Control"), während die Republikaner das Recht auf Waffenbesitz als absolut ansehen.
Gegen die Entscheidung des Supreme Court können keine Rechtsmittel eingelegt werden. (dk)
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Erfreulicherweise stehen die Zeichen in den USA auf "Change", sogar sehr viel deutlicher, als ich dies bei uns derzeit erkennen kann.
Und wie die populäre New York Times-Kolumnistin Maureen Dowd es vor wenigen Tagen sehr zutreffend formulierte: Die Republikaner sind dabei, ihren Traum einer "dauerhaft gesicherten Position" in Politik und Gesellschaft zu verwirklichen - und zwar die der ständigen Minderheit.