In einer "Diss"-Orgie auf YouTube hat der Berliner Rapper Bushido seinen Kontrahenten Sido als schwul bezeichnet - und erklärt, dass er sich aus diesem Grund vor ihm ekle.
Der 29-Jährige wendet sich via YouTube an seine Fans und Rap-Kollegen, mit denen er im Dauerclinch liegt. Insgesamt zehn Minuten beschimpft er seine Gegner, insbesondere Sido, der mit dem "Arschficksong" ein recht umstrittenes Werk veröffentlicht hatte (queer.de berichtete). Bushido erklärt unter anderem, wie er bei einer MTV-Veranstaltung die Halle verlassen musste, als Sido für seinen Auftritt probte.
Bei Minute sieben versuchte er, mit einem Outing den größtmöglichen Imageschaden bei Sido zu verursachen: "Noch eine Sache, was mich am meisten aufregt: Ich kann dich sowieso nicht ernst nehmen", beginnt Bushido die schwule Läster-Orgie. Er erinnert an 2002, als Sido mit "B-Tight" (dem "Möchtegern-Nigger") einen Auftritt in Coburg gehabt hat. Bushido erklärt, die Show habe ihm zunächst gefallen - bis er hinter der Bühne eine grausame Entdeckung machte: "Aber dann, was im Backstage passiert - ganz ehrlich, ohne Scheiße jetzt - seitdem hab ich Ekel vor dir, Sido... Auf einmal sitzt du da auf der Couch. Der Joint qualmt noch im Aschenbecher. Und du hast mit dem...", sein Gesicht verfinstert sich und zeigt Ekel, während sein rechts von ihm sitzender Kumpan Würggeräusche von sich gibt. "...mit dem Backup-Singer von der Vorgruppe rumgeknutscht. Ist ja nicht schlimm, wenn's ein Mädchen gewesen wäre".
Um nicht als allzu großer Homo-Hasser dazustehen, schränkt Bushido ein: "Nicht, dass die Leute das falsch verstehen: Ich hab nichts gegen Schwule. Aber dann rap nicht, mach auch deinen Mund nicht auf. Dann leck dich weiter mit Männern rum, verstehst du? Dann mach doch einen Song mit Dieter Bohlen, mach's wie Mark Medlock". Er solle sich feiern, auf den CSD gehen und in Holland seinen Freund heiraten, empfiehlt Gutmensch Bushido. Er solle aber keine Rapmusik machen. "Der Bumerang kommt bald zurück", so die Warnung.
Am Ende lädt er Sido und alle anderen Rapper noch zu sich auf "'ne Runde Tee" ein: "Aber so lange du noch mit Männern rumknutscht, komm mir nicht vor die Linse, Alter", lautet die letzte Warnung in Richtung Sido.
Bushido hat bereits mehrfach seine Abneigung gegenüber Homosexualität gezeigt. So erklärte er, dass er wegen seiner muslimischen Erziehung Schwule für "nicht normal" halte (queer.de berichtete). Als während eines Konzertes Homo-Aktivisten gegen schwulenfeindliche Texte des Rappers protestierten, streckte er ihnen demonstrativ den Mittelfinger entgegen (queer.de berichtete).
Der Rapper (bürgerlich: Anis Mohamed Youssef Ferchichi) gehört zu den erfolgreichsten nationalen Künstlern. Sein neuestes Album "7 Live" schaffte es bis auf Platz drei der Charts. Die CD "Von der Skyline zum Borstein zurück" erreichte in Deutschland Platin-Status, in Österreich gab es eine goldene Schallplatte. (dk)
Youtube | Bushidos Zickereien: Ab Minute sieben wird's schwul...