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- 12. August 2008 2 Min.
Die Niederländischen Antillen haben beim obersten Gerichtshof in Den Haag Einspruch gegen die Forderung des europäischen Mutterlandes eingelegt, gleichgeschlechtliche Ehen anzuerkennen.
Die karibische Inselgruppe besitzt seit 1954 außer in Fragen der Verteidigung und der Außenpolitik zwar Autonomie. Verträge, die in den Niederlanden abgeschlossen worden, müssen aber anerkannt werden. Dazu zählen auch gleichgeschlechtliche Ehen.
Die Regierung der Antillen erklärte aber nun, dass diese Regelung gegen die Autonomie des 200.000 Einwohner zählenden Landes verstoße. Gesundheitsministerin Omayra Leeflang sagte, ihr Land könne schließlich auch nicht gezwungen werden, die nicht akzeptable holländische Praxis der Abtreibung oder der Sterbehilfe zu übernehmen.
Anlass für den Streit war die gewonnene Klage einer Lesbe, deren Versicherungsgesellschaft ihre Ehefrau und ihr Kind nicht in ihre Krankenversicherung aufnehmen wollte. Sie gewann das Verfahren letzten Monat vor einem Gericht in der Hauptstadt Willemstad. Die Richter argumentierten, dass hier niederländisches Recht angewendet werden müsse.
Experten erwarten, dass die Antillen-Regierung kaum Aussichten auf Erfolg haben wird. Letztes Jahr hat bereits Aruba, ebenfalls ein autonomer Teil des Königreichs Niederlande, eine derartige Klage gegen Den Haag verloren (queer.de berichtete). Auch hier machte ein Regierungssprecher Stimmung gegen die niederländische Gesetzgebung, indem er unter anderem vor der Einführung von "Marihuana-Bars" warnte.
Die Niederlande haben als erstes Land der Welt 2001 die Ehe für Schwule und Lesben geöffnet. (dk)















Wenn die Antillen-Bewohner in den Kern-Niederlanden aufgrund der Hautfarbe diskriminiert werden, heißt es "Wir sind auch Untertanen von Königin Beatrix!". Aber wehe man kritisiert, dass die Antillen-Bewohner andere Untertanen von Königin Beatrix diskriminieren, dann ist das Geschrei groß.