Die Niederländischen Antillen haben beim obersten Gerichtshof in Den Haag Einspruch gegen die Forderung des europäischen Mutterlandes eingelegt, gleichgeschlechtliche Ehen anzuerkennen.
Die karibische Inselgruppe besitzt seit 1954 außer in Fragen der Verteidigung und der Außenpolitik zwar Autonomie. Verträge, die in den Niederlanden abgeschlossen worden, müssen aber anerkannt werden. Dazu zählen auch gleichgeschlechtliche Ehen.
Die Regierung der Antillen erklärte aber nun, dass diese Regelung gegen die Autonomie des 200.000 Einwohner zählenden Landes verstoße. Gesundheitsministerin Omayra Leeflang sagte, ihr Land könne schließlich auch nicht gezwungen werden, die nicht akzeptable holländische Praxis der Abtreibung oder der Sterbehilfe zu übernehmen.
Anlass für den Streit war die gewonnene Klage einer Lesbe, deren Versicherungsgesellschaft ihre Ehefrau und ihr Kind nicht in ihre Krankenversicherung aufnehmen wollte. Sie gewann das Verfahren letzten Monat vor einem Gericht in der Hauptstadt Willemstad. Die Richter argumentierten, dass hier niederländisches Recht angewendet werden müsse.
Experten erwarten, dass die Antillen-Regierung kaum Aussichten auf Erfolg haben wird. Letztes Jahr hat bereits Aruba, ebenfalls ein autonomer Teil des Königreichs Niederlande, eine derartige Klage gegen Den Haag verloren (queer.de berichtete). Auch hier machte ein Regierungssprecher Stimmung gegen die niederländische Gesetzgebung, indem er unter anderem vor der Einführung von "Marihuana-Bars" warnte.
Die Niederlande haben als erstes Land der Welt 2001 die Ehe für Schwule und Lesben geöffnet. (dk)
Wenn die Antillen-Bewohner in den Kern-Niederlanden aufgrund der Hautfarbe diskriminiert werden, heißt es "Wir sind auch Untertanen von Königin Beatrix!". Aber wehe man kritisiert, dass die Antillen-Bewohner andere Untertanen von Königin Beatrix diskriminieren, dann ist das Geschrei groß.
Die Frage mit der Homo-Ehe ist aus meiner Sicht nur ein kleines Schamützel im Konflikt der niederländischen Übseegebiete mit dem Mutterland in Europa.
Es gibt sowohl auf den Antillen als auch auf Aruba sehr starke Unabhängigkeitsbestrebungen. Daher muss man den Konflikt um die Homo-Ehe in diesem Kontext sehen, dass man endlich die europäische Bevormundung loswerden will.
"Die Frage mit der Homo-Ehe ist aus meiner Sicht nur ein kleines Schamützel im Konflikt der niederländischen Übseegebiete mit dem Mutterland in Europa."
Während inhaltlich ein Sieg der Niederlande in Ordnung wäre, hat das ganze schon den Beigeschmack von modernem Kolonialismus, bei dem Ländern Ideale übergestülpt werden, die nicht ihren Kulturen entsprechen.
Denen scheinst in ihrer Bananenrepublik ja so richtig gut zu gehen, dass die sich da mit solchen Problem beschäftigen können!
Mein Tipp: Subventionen streichen! Dann kommen die nicht mehr auf so saublöde Ideen!
Ja, den Beigeschmack hat es, da stimme ich Dir in ganzer Linie zu.
Aber die ganze Diskussion ist im Grunde genommen peinlich für die Niederlande, denn sie haben es nicht geschafft ihre Werte im gesamten Königreich zu verbreiten, was ja normalerweise im Wege der Kolonialisierung geschieht.
PS: Niederlande ist das Land in Europa. Das Königreich der Niederlande sind die Niederlande, sowie die Überseegebiete Aruba und Niederländische Antillen.
Wenn die Antillen-Bewohner in den Kern-Niederlanden aufgrund der Hautfarbe diskriminiert werden, heißt es "Wir sind auch Untertanen von Königin Beatrix!". Aber wehe man kritisiert, dass die Antillen-Bewohner andere Untertanen von Königin Beatrix diskriminieren, dann ist das Geschrei groß.