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- 31. August 2008 2 Min.
Während in Hessen ein Dekan gefeuert wurde, weil er ein schwules Paar gesegnet hatte, segnete der Heilige Vater selbst bei einer Audienz für Kleingärtner einen 1,10 Meter großen deutschen Gartenzwerg.
Von Carsten Weidemann
Wie groß die Angst der Katholischen Kirche vor Schwulen und Lesben ist, zeigt ein Ereignis der letzte Woche. Während die Aufregung um den gefeuerten Dekan des Bistums Limburg noch nicht verklungen ist, der es gewagt hatte, einem homosexuellen Paar seinen Segen zu geben (queer.de berichtete), segnete der Papst im Vatikan einen deutschen Gartenzwerg.
Den 1,10 Meter großen Zwerg hatte eine 19-köpfige Kleingärtner-Delegation aus Hannover mit zur einer Audienz nach Rom gebracht. "Wir wurden vom Moderator vorgestellt, aufgefordert die mitgebrachten Dinge zum Segnen hochzuheben", berichtete Laubenpieper-Chef Karlheinz Rädecker gegenüber der "Bild"-Zeitung. "Die anderen hatten Wimpel, Blumen. Unser Gartenzwerg sorgte für allgemeine Heiterkeit. Ich musste ihn bestimmt 50 Mal hochheben. Alle, sogar der Papst, fanden ihn lustig, haben geklatscht."
Unterdessen trafen sich am vergangenen Donnerstagabend das gesegnete schwule Paar auf eigenen Wunsch mit Vertretern der Bistumsleitung, um über die Absetzung des Wetzlarer Dekans durch Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst zu sprechen. "Im Rahmen eines außergewöhnlich langen Gesprächs mit einer Dauer von etwa zweieinhalb Stunden haben wir uns als Paar vorgestellt, unsere Position vorgetragen und ausführlich dargestellt, dass wir als Homosexuelle in Kirche und Staat integriert sind und weder Christen noch Gläubige zweiter Klasse sind", teilten Jürgen Erbach und Kristof Heil anschließend mit.
Eine Annäherung der Standpunkte kam bei dem Gespräch jedoch nicht zustande. "Uns wurde klar, dass einerseits große Aufgeschlossenheit auch gegenüber unserer Lebensform und dem Anliegen durch eine Segenshandlung begleitet zu werden, besteht, solange dies hinter verschlossen Türen formuliert und praktiziert wird. Sobald aber Öffentlichkeit hergestellt wird, ist die katholische Kirche überfordert", so Erbach und Heil. Beide hoffen dennoch, dass der Bischof sie eines Tages auch noch persönlich empfangen wird.
Erstmals äußerte sich auch der abberufene Bezirksdekan zu dem Vorfall. "Ich kann zwei Menschen nicht den Wunsch abschlagen, ein Wort der Liebe und Barmherzigkeit Gottes für ihr gemeinsames Leben zu hören", rechtfertigte Pfarrer Peter Kollas gegenüber der "Wetzlarer Neuen Zeitung" die Segnung des schwulen Paares. Allerdings werde er nach einer Vereinbarung mit dem Bischof und entgegen seiner Überzeugung künftig keine Segnungen von Homosexuellen mehr vornehmen. "Ich muss zugeben, dass mich das sehr traurig macht."
Links zum Thema:
» Partnerschafts-Homepage von Kristof Heil und Jürgen Erbach
Mehr zum Thema:
» Schwules Paar gesegnet: Dekan gefeuert (20.08.08)















Na wunderbar, und da soll man nicht vom Glauben abfallen!!
Aber wie gesagt und bei der Meinung bleibe ich auch weiterhin, der liebe Gott kann nichts dafür, es ist das "Bodenpersonal" was das Bild der kath. Kirche kaputt macht.
Ich selber bin Theologe und habe auch schon ein schwules Paar gesegnet. Ehrlich gesagt würde ich es immer und immer wieder machen!