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- 01. September 2008 2 Min.
Muslimische Aktivisten kritisieren den für nächsten Monat geplanten CSD als "Festival der Homosexualität", das verhindert werden müsse. Homosexualität setzten sie mit "Sünde und Krankheit" gleich.
Der einflussreiche Kolumnist Ezher Beganovic schrieb in der Zeitung "Saff", dass es "schnelle Reaktionen von erzürnten Gläubigen" geben werde, würde das Festival wie geplant vom 24. bis zum 27. September stattfinden. "Eine solche Veranstaltung bedroht unsere religiösen Gefühle. Es ist nicht angebracht, so etwas während des Ramadans durchzuführen". Im Islam gelte Homosexualität als "Sünde und Krankheit".
Auch Amir Zukic, Chef der gemäßigten "Partei der demokratischen Aktion", der größten islamischen Partei des Landes, sprach sich gegen den CSD aus: "Wir respektieren Freiheit und Toleranz, aber das ist eine Art von Provokation, weil die Veranstaltung während des Ramadan stattfindet", so Zukic laut AFP.
Ungewöhnliche Einigkeit herrscht in dieser Frage mit den Volksvertretern der Republika Srpska, in der die serbische Minderheit lebt: "Das ist unnatürliches und abartiges Verhalten", erklärte Rajko Vasic von der sozialdemokratischen Partei der bosnischen Teilrepublik. Er würde einen CSD in seinem Landesteil verbieten.
Bosnien ist "traditionsorientierte Gesellschaft"
CSD-Veranstalterin Svetlana Djurkovic erklärte dagegen, dass der CSD nur zufällig mit dem muslimischen Fastenmonat zusammenfalle. "Das ist ein Festival von Kunst und Kultur. Es gibt auch viele Gläubige in unserer Bevölkerungsgruppe", so Djurkovic zur Nachrichtenagentur Reuters. Sie erklärte ferner, dass radikale Muslime auch gegen das Festival protestierten, wenn es nicht am Ramadan stattfinden würde. "Wir leben in einer traditionsorientierten Gesellschaft, in der die meisten Menschen immer noch nicht die Daseinsberechtigung von anderen Sexualitäten oder Identitäten anerkennen können".
Gleichgeschlechtliche Liebe wurde in der Föderation Bosnien und Herzegowina im Jahre 1998 und in der Republika Srpska 2000 legalisiert. Allerdings ist Homosexualität – wie in anderen Teilen des ehemaligen Jugoslawien – nach wie vor ein Tabu-Thema. Einzig in der ehemaligen Teilrepublik Slowenien, die inzwischen zur Europäischen Union gehört, können sich gleichgeschlechtliche Paare verpartnern lassen (queer.de berichtete). Sie erhalten allerdings nur begrenzte Rechte. (dk)

seltsam in der freien welt gibt es mit csds keine probleme.
sogar die muslimischen sozialdemokraten.
bei us-republikanern gibt es wohl mit paraden keine probleme oder wurde da schonmal eine verboten?
ich sag euch beides was ihr seid: HEUCHLER!