Die katholische Kirche, evangelikale Gruppen und die Vereinigung der orthodoxen Juden erklärten, dass Gläubige im November für eine Verfassungsänderung stimmen müssten, mit der die Ehe als Verbindung zwischen Mann und Frau definiert werden soll.
Ein Hirtenbrief forderte Gläubige am Sonntag in katholischen Kirchen des gesamten Bundesstaates auf, die Homo-Ehe bei der Wahl abzulehnen. Die beiden katholischen Bischöfe Arizonas erklärten, dass der Antrag auf Verfassungsänderung "mit unseren moralischen Werten bezüglich der Ehe" übereinstimme. Zuvor hatten bereits viele unabhängige evangelische Kirchen ihre Anhänger dazu aufgerufen, beim Referendum gegen Homo-Rechte zu votieren.
Die "Union for Orthodox Jewish Congregations of America" – die Dachorganisation orthodoxer Juden – hat in einem Brief erklärt, dass auch die Tora und das jüdische Recht "eindeutig die Ehe als Verbindung zwischen Mann und Frau" definierten. Gläubige Juden müssten daher für die Verfassungsänderung stimmen.
In Arizona gibt es zwar schon ein Gesetz, das die Ehe auf verschiedengeschlechtliche Paare beschränkt. Homo-Gegner befürchten aber, dass ein Gericht das Ehe-Verbot für gleichgeschlechtliche Paare als Diskriminierung definieren könnte und damit die Ehe für Schwule und Lesben öffnet. Bislang haben die Verfassungsgerichte von Massachusetts und Kalifornien so entschieden.
Prominentester Unterstützer des Ehe-Verbots für Schwule und Lesben ist der republikanische Präsidentschaftskandidat John McCain. Er lehnt zwar ein Verbot in der Bundesverfassung ab, unterstützt es aber in Kalifornien und seinem Heimatstaat Arizona.
Bereits 2006 versuchten Konservative, das Ehe-Verbot in der Regionalverfassung Arizonas zu verankern. Damals stimmten allerdings 51,4 Prozent der Wähler gegen die Verfassungsänderung (queer.de berichtete). (dk)
Ich hoffe, das inzwischen noch mehr Wähler zur Vernunft gekommen sind und gegen eine solche Verfassungsänderung stimmen werden.
Irgendwann muss doch mal der Punkt erreicht sein, wo die menschliche Vernunft ganz deutlich über religiöse menschenverachtende Unterdrückung siegt. 51,5 % sind zwar schon ein guter und hoffnungsvoller Anfang, aber da geht doch noch mehr. Für "deutlich" reicht das jedenfalls noch lange nicht.