Die für Oktober in Deutschland geplanten Konzerte von Elephant Man wurden vom Veranstalter abgesagt. Das teilte Revelation Concerts auf seiner Homepage mit.
Im Oktober waren Auftritte in Stuttgart, München, Hamburg und Dortmund vorgesehen. Der Stuttgarter Veranstalter Contour Music erklärte auf seiner Website, dass es nicht gelungen sei, "eine konstruktive Lösung mit den Beteiligten von Schwulen- und Lesben-Verbänden, Politik und Künstlermanagement im Vorfeld der Veranstaltung herbeizuführen". Beide Seiten hätten es nicht verstanden, "die Differenzierung zwischen Diskriminierung und persönlichen Abneigungen zufriedenstellend zu klären."
Der Lesben- und Schwulenverband hatte im Vorfeld bei den Polizeipräsidien und Staatsanwaltschaften der vier Veranstaltungsort Anzeige erstattet. Grund: In mehreren Songs ("A Nuh Fi Wi Fault", "We Nuh like Gay" und "Log on") ruft Elephant Man dazu auf, schwule Männer mit einem Maschinengewehr zu töten.
Ende August hat die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien die CD "Log on" von Elephant Man wegen ihrer schwulenfeindlichen Mordaufrufe indiziert (queer.de berichtete). Das Album kann damit nicht mehr im Versandhandel verkauft, beworben oder an Jugendliche unter 18 Jahren abgegeben werden. Zudem hatte der grüne Bundestagsabgeordnete Volker Beck die Initiative ergriffen, damit der Interpret kein Einreisevisum für den Schengenraum erhält.
Der LSVD begrüßte die Konzert-Absage: "Wir meinen, dass hierzulande kein Interpret auftreten darf, der zu Mordtaten an Schwulen und Lesben aufruft. Deshalb werden wir auch weiterhin schwulenfeindlicher Hassmusik aus Jamaika, Deutschland oder sonst wo entschieden und nachhaltig entgegentreten", erklärte LSVD-Geschäftsführer Klaus Jetz. (pm/dk)