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- 19. September 2008 2 Min.
Die linksliberale britische Zeitung "Independent" hat die besten, aufstrebensten und schlechtesten Orte für Schwule aufgeführt: San Francisco führt die Liste an; am schlechtesten schneidet Saudi-Arabien ab.
Die kalifornische Metropole führt die Liste an vor Sydney und New York. Die "Independent"-Autoren erklärten, dass San Francisco den ersten Platz verdiene, weil sich die Stadt bereits seit Jahrzehnten für Homo-Rechte einsetze und Gleichstellungsprogramme erlassen hatte, bevor andere Teile der Welt überhaupt die Notwendigkeit erkannt hatten. Hinzu komme, dass seit diesem Jahr Schwule und Lesben in Kalifornien heiraten dürften.
In den Top-10 liegen sonst nur europäische Metropolen: Das griechische Mykonos, Paris, Barcelona, Amsterdam, London, Kopenhagen und Berlin. Die deutsche Hauptstadt sei zu dem Glanz zurückgekehrt, den sie in der Weimarer Republik gehabt habe, findet der "Independent". Außerdem erwähnte die Zeitung lobend, dass hier ein schwuler Bürgermeister seit Jahren das Zepter fest in der Hand hält und es seit Anfang des Jahres das erste rein schwule Pflegeheim gibt (queer.de berichtete).
Der "Independent" listete auch die Städte auf, in denen es am meisten Fortschritte gegeben habe: Ganz vorne ist Neu-Delhi. In der indischen Metropole gilt zwar noch ein altes britisches Gesetz, nach dem Homosexualität illegal ist – allerdings fand hier dieses Jahr zum ersten Mal ein CSD statt. In Shanghai, der westlichsten Stadt des modernen China, gibt es bereits eine rasant wachsende Szene. Tel Aviv ist das Mekka für Schwule des Nahen Ostens. Kapstadt hat sich nach dem Ende der Apartheid zur schwulsten Stadt Afrikas gemausert. Und das kubanische Havanna gibt es inzwischen eine lebhafte Szene, die bei Touristen sehr beliebt ist – und das rund 50 Jahre, nachdem der frühere Staatschef Fidel Castro zuerst Homosexualität als "kapitalistische Perversion" gebrandmarkt hatte.
Ganz unten auf der Liste stehen Länder, in denen Schwule um ihr Leben fürchten müssen: Der schlechteste Ort ist laut "Independent" Saudi-Arabien – hier werden Homosexuelle hingerichtet, wenn sie entdeckt werden. Danach folgen Iran, Jamaika, Afghanistan und Nigeria. (dk)














