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- 25. September 2008 2 Min.
Eine Homo-Gruppe fordert die Absage eines Konzertes mit dem jamaikanischen Reggae-Sänger Capleton, der in seinen Liedern zur Ermordung von Schwulen aufruft.
Die homosexuelle Arbeitsgruppe Basel (Habs) hat einen Brief an den Veranstalter erklärt, dass Sänger so genannter "Battyman-Tunes", also gegen Schwule gerichtete Lieder, in den vergangenen Jahren für viel Leid gesorgt hätten: "Mit dem Auftreten einiger homophober jamaikanischer Sänger wie Capleton, Sizzla, Elephant Man, Bounty Killer oder Beenie Man – die allesamt Texte kreierten, mit denen zum Mord an Schwulen aufgerufen wird – stieg in Jamaika Homophobie und damit auch das Abschlachten von Schwulen an", so Habs-Sprecher Axel Schubert. Er ruft den Veranstalter dazu auf, "Capleton – solange er seine angeblich neu erworbene Toleranz nicht durch positiv zum Ausdruck gebrachte und gelebte Aktivität in Jamaika wie überall unter Beweis stellt – aus Ihrem Programm zu streichen". Der Auftritt ist für den 6. November geplant.
Capleton hat zwar 2007 den "Reggae Compassionate Act" unterschrieben, in dem er sich dazu verpflichtet, keine Gewaltaufrufe mehr zu verbreiten (queer.de berichtete). Allerdings hat er sich bislang nicht von Songs wie "Bun Out Di Chi Chi" oder "Hang Dem Up" distanziert. In Interviews hat das Mitglied der christlichen Rastafari-Bewegung stets beteuert, dass seine Lieder keine Aufrufe zur Gewalt gewesen sondern metaphorisch gemeint seien. Das Feuer, in dem Schwule brennen sollten, sei vielmehr ein Symbol für die "reinigende Kraft Gottes", führte er an. Rastafaris lehnen Homosexualität ab und begründen das mit Bibelstellen.
Zuletzt gab es in Deutschland Auseinandersetzungen um den Umgang mit Hasssängern aus Jamaika. Im August hat die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien Alben von Elephant Man und T.O.K. wegen schwulenfeindlicher Texte indiziert (queer.de berichtete). Zuletzt wurden Konzerte des Sängers Elephant Man abgesagt (queer.de berichtete). Allerdings haben Konzertanbieter angekündigt, weiterhin dafür zu kämpfen, dass Sänger, die in ihren Texten zur Gewalt gegen Schwule aufrufen, wieder in Deutschland auftreten können. (dk)














Warum erhalten diese Hass-Sänger nicht in der gesamten EU und allen anderen europäischen Staaten (Norwegen, Schweiz, etc.) Einreise- und Auftrittsverbot?
Würde jemand zum Mord an Farbigen, Juden, Moslems, oder wem auch immer aufrufen, so wäre das (micht Recht!) schon längst passiert. Aber bei Schwulen und Lesben gelten weider mal andere Regeln...