In Kalifornien geht der Wahlkampf um die Homo-Ehe in die heiße Phase: Während sich der sonst eher unpolitische Internet-Gigant Google auf die Seite der Ehe-Befürworter stellt, haben Homo-Gegner ihren ersten Werbespot veröffentlicht.
Google-Mitgründer Sergey Brin erklärte im offiziellen Firmen-Blog, dass sich die Gesellschaft normalerweise nicht zu politischen Themen äußere. Bei der Proposition 8 – also dem kalifornischen Referendum, mit dem die Ehe als Verbindung zwischen Mann und Frau in der Verfassung festgeschrieben werden soll – sei das jedoch anders, denn der Staat greife in das Privatleben der Bürger ein: "Wegen der gruseligen und diskriminierenden Auswirkung des Referendums auf so viele unsere Arbeitnehmer, hat sich Google entschlossen, Propisition 8 öffentlich abzulehnen", erklärte Brin. "Während wir die unterschiedlichen starken Gefühle auf beiden Seiten respektieren, sehen wir das Thema als Frage der Gleichberechtigung an. Wir hoffen, dass die kalifornischen Wähler in dem Referendum mit 'nein' stimmen werden – wir sollten niemandem die Grundrechte wegnehmen. Egal, welche Sexualität eine Person hat, jeder sollte den Menschen heiraten dürfen, den er liebt."
Immer mehr US-Firmen sprechen sich inzwischen offen für die Gleichberechtigung von Schwulen und Lesben aus, obwohl konservative Gruppen wie Focus on the Family wiederholt mit Boykott drohten.
Youtube | Werbespot der Homo-Gegner
Derweil haben die Gegner der Homo-Ehe ihren ersten Werbespot veröffentlicht. Darin wurde eine Rede von Gavin Newsom, Bürgermeister von San Francisco, gezeigt, in der er die Öffnung der Ehe begrüßt wird. Daraufhin kritisiert eine weibliche Stimme aus dem Off die Richter, die das Ehe-Verbot für Schwule und Lesben als Diskriminierung werteten. "Es geht nicht mehr um Toleranz, die Anerkennung der Homo-Ehe ist jetzt Pflicht." Ein Professor einer christlichen Universität erklärt dann drei Folgen, die eine Ablehnung des Referendums habe: Man könne wegen "persönlicher Überzeugung verklagt werden", Kirchen könnten ihre Steuerprivilegien verlieren und die Homo-Ehe würde an öffentlichen Schulen gelehrt. "Wir müssen das nicht akzeptieren!", schwört die weibliche Stimme die Wähler dann ein. (dk)
1. "Kirchen könnten ihre Steuerprivillegien verlieren"
Super!
2. "Die Homo-Ehe würde an öffentlichen Schulen gelehrt!
Toll!
3. "Man könne wegen persönlicher Überzeugung verklagt werden"
Nö. Wegen persönlicher Überzeugung kann man nicht verklagt werden, höchstens wenn man entgegen dem gesunden Menschenverstand danach handelt.