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  • 06. Oktober 2008 11 2 Min.

Obwohl Barack Obama in Fragen Homosexualität als eher liberal gilt, danken Homo-Gegner dem demokratischen Präsidentschaftskandidaten: Weil er mehr Schwarze an die Wahlurnen lockt, könnte ein Referendum zur Abschaffung der Homo-Ehe in Kalifornien Erfolg haben, so die Rechnung.

Von Dennis Klein

"Wir danken Barack Obama – auch wenn er uns nicht unterstützt, hilft er uns", erklärte Sonja Eddings Brown von der Gruppe "Protect Marriage" gegenüber dem Fernsehsender CBS. "Wir glauben, dass wir dank dieser Hilfe eine knappe Mehrheit erreichen können". In Kalifornien findet am 4. November zeitgleich mit den Präsidentschaftswahlen eine Volksabstimmung über eine Verfassungsänderung statt, die die Ehe als Verbindung zwischen Mann und Frau definieren soll ("Proposition 8"). Zwar haben die Befürworter der Homo-Ehe derzeit Umfragen zufolge einen klaren Vorsprung (queer.de berichtete), allerdings sind die Wähler in den Vereinigten Staaten immer für Überraschungen gut.

Schwarze Wähler gelten in gesellschaftlichen Fragen als eher konservativ, obwohl sie mit überwältigender Mehrheit die Demokraten wählen. Ihre Wahlbeteiligung – die sonst weit unterdurchschnittlich ist – wird voraussichtlich im November überproportional steigen, weil mit Obama erstmals ein schwarzer Bewerber Aussicht auf einen Sieg bei den Präsidentschaftswahlen hoffen kann.

Innerhalb der schwarzen Community gibt es Meinungsverschiedenheiten über "Proposition 8". So unterstützt die rund 100 Jahre alte schwarze Bürgerrechtsorganisation National Association For The Advancement of Colored People (NAACP) die Homo-Ehe: "Uns wurde es einst verboten, eine Person einer anderen Rasse zu heiraten. Jedes Mal, wenn die Regierung sagen will, was man tun darf und was nicht, handelt es sich um einen Eingriff in die Bürgerrechte", erklärte die kalifornische NAACP-Chefin Alice Huffman.

Gerade die unter Schwarzen verankerten Kirchen setzen sich allerdings gegen Homo-Rechte ein: "Die Ehe ist schon immer eine Verbindung zwischen Mann und Frau gewesen", erklärte Pastor Edward Smith von der Zoe Christian Fellwoship, einer schwarzen "Mega-Kirche" aus der Umgebung von Los Angeles.

In vergangenen Referenden hat sich bei Homo-Fragen eine stärkere Ablehnung der Homo-Ehe unter Schwarzen im Vergleich zu Weißen oder Latinos herauskristallisiert. Allerdings sind auch noch viele andere Faktoren ausschlaggebend: So ist die Ablehnung unter Protestanten sehr hoch, während Katholiken, Juden und insbesondere Nichtgläubige als homofreundlich gelten. Immer höhere Zustimmungsraten gibt es unter Frauen, Jüngeren, Gebildeten und Gutverdienern.

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-w-

#1 Inferno
  • 06.10.2008, 14:26hBerlin
  • Großartig! Die Realität schreibt doch immer die besten Geschichten.

    Die Stammwählerschaft, des gefeierten und umjubelten "Homo-Helden" Barack Hussein Obama, ist die ärgste Bedrohung für die Öffnung der Ehe für Homosexuelle.

    Da ist sie wieder, die viel zitierte "Ironie der Geschichte"....

    Sieht so als würde homosexuelle Emanzipation nur "trotz" und nicht "wegen" Obama gelingen können...
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#2 hwAnonym
  • 06.10.2008, 15:05h
  • Schwule Rechte fühlen sich in Gemeinwesen
    wohl, in denen Bildung, Einkommen und
    die Schere zwischen Armen und Reichen
    vergleichsweise wenig auseinanderklafft.
    Auch die juristischen, wobei die politischen
    Rechten in der Regel wenig oder nichts für
    solche Gemeinwesen tun, sie im Gegenteil
    offen oder verdeckt strukturell schwächen.
    Die Schere zwischen Armen und Reichen hat
    sich als Modell für die Schroeder/Blair-Variante
    seit Clinton stetig weiter geöffnet.

    Mangelnde Zugänge zu Bildungsmöglichkeiten,
    um wenigstens gedacht alternative und tolerantere Gesellschaftsentwürfe zu verstehen oder gar zu wollen, wurden seit Abschaffung der Sklaverei nie gefördert.
    Die Bildungsförderung dunkelhäutigerer Menschen erfolgte in ihrer Masse nur soweit sie für die Kapitalverwertung oder Kriegseinsätze zwingend notwendig war oder zu Gottesdiensten mit Handlungsanleitungen zum Frustrationsabbau befähigte.

    www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/878/136607/

    diepresse.com/home/wirtschaft/economist/336520/index.do
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#3 jochen
  • 06.10.2008, 15:46hmünchen
  • anscheinend ist es völlig egal, wenn man selber zu einer diskriminierten gruppe gehört trotzdem auch andere zu diskriminieren.

    gehört wohl auch zur menschlichen natur..
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