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- 10. Oktober 2008,
Fast neun von zehn homo-, bi- oder transsexuellen Schülern sind Schikanierungen ausgesetzt. Das ist das Ergebnis der bislang größten amerikanischen Studie zum Thema.
Der Gay, Lesbian and Straight Education Network befragte insgesamt über 6.200 Schüler aus den Klassen 5 bis 12. Dabei kam heraus, dass 86 Prozent bereits Schikanierungen im vergangenen Jahr über sich ergehen lassen mussten. 61 Prozent fühlen sich in der Schule wegen ihrer sexuellen Ausrichtung nicht sicher und 33 Prozent gaben an, sie hätten im vergagenen Monat deswegen schon mal den Unterricht geschwänzt. Durchschnittlich blieben nur fünf Prozent aller Schüler mindestens einmal im vergangenen Monat unerlaubt dem Unterricht fern.
"Die Situation ist nach wie vor ernst für viele schwule, lesbische, bi- und transsexuelle Jugendliche", erklärte GLSEN-Chef Kevin Jennings. "Es ist kaum zu glauben, dass so viele angesichts dieser Zahlen das Problem noch nicht wahr haben wollen. Aber es gibt auch Hoffnung: Wir haben herausgefunden, dass Schulen und Lehrer die Gängelei nicht mehr hinnehmen und dagegen vorgehen."
So werden beispielsweise immer mehr "Gay-Straight Alliances" gegründet – also offizielle Schülervereine, die sich für ein sicheres Klima an den Bildungseinrichtungen einsetzen. Immerhin ein Drittel der befragten Schüler berichtet über eine solche Einrichtung an ihren Schulen. Dennoch scheint diese positive Entwicklung kaum positive Ergebnisse hervorzubringen: Den Zahlen zufolge haben 74 Prozent oft oder sehr oft Schmähwörter wie "Faggot" ("Schwuchtel") oder "Dyke" ("Kampflesbe") gehört. 22 Prozent im vergangenen Jahr wegen ihrer sexuellen Ausrichtung zusammengeschlagen worden. (dk)

Ihr Kommentar auf diese Studie würde mich sehr brennend interessieren.