Vier Feuerwehrmänner aus San Diego wollten bis zu eine Million Dollar dafür, dass sie beim CSD 2007 als Vertreter ihres Arbeitgebers teilnehmen mussten - die Geschworenen konnten sich aber nicht einigen, der Richter erklärte, die Behörden hätten nichts falsch gemacht.
Die Kläger hatten angegeben, dass sie von Teilnehmern am Straßenrand mit sexuell anzüglichen Bemerkungen belästigt und von ihren Kollegen gehänselt worden seien. Das habe sich auf die Gesundheit der Männer ausgewirkt, hatte deren Anwalt erklärt (queer.de berichtete). Die Geschworenen hatten nach der Verhandlung vier Tage lang beraten, konnten sich aber nicht auf ein Urteil einigen.
Richter Michael Anello hat nun erklärt, dass die Teilnahme der Feuerwehr seiner Meinung nach "die Akzeptanz der städtischen Einrichtung erhöht" und unter den lokalen Antidiskriminierungsrichtlinien sogar Pflicht sei. Weil sich die Geschworenen nicht auf ein eindeutiges Urteil einigen konnten, kann nun aber ein weiteres Verfahren stattfinden. Das ist bereits für den 16. Januar 2009 angesetzt.
Nach Angaben des Klägeranwalts Charles LiMandri sei die zwangsweise Teilnahme der Feuerwehrmänner gesetzeswidrig, da es sich beim CSD um eine "politische Veranstaltung" handle. Hier würde das "kontroverse Konzept der Homo-Ehe" propagiert. Das ist gerade in Kalifornien ein Thema, weil in drei Wochen ein Referendum darüber stattfindet, ob die Homo-Ehe im Bundesstaat wieder abgeschafft wird (queer.de berichtete). Der städtische Anwalt warf den Klägern dagegen vor, rein aus "Gier" zu klagen. In einem Kreuzverhör kam zudem heraus, dass einer der Kläger in einem Schwulenviertel lebt - und sich dort bislang nicht belästigt gefühlt hat.
Nach neuen Regeln ist die Teilnahme am CSD in Zukunft immer freiwillig. Zwar hatten sich bereits 2007 Freiwillige für den CSD-Zug gemeldet, diese mussten aber kurzfristig absagen. (dk)