In seiner neu erschienen Biografie "Achterbahn meiner Gefühle" plaudert Schlagerstar Patrick Lindner aus dem Nähkästchen: So berichtet er, dass seine Eltern ihn einst zum Arzt schicken wollten, damit er ein braver Hetero-Bub wird.
"Ich hatte größte Probleme als Jugendlicher", berichtet der 1960 in München geborene Musiker. "Meine Eltern konnten mit meiner Orientierung nicht umgehen. Sie meinten, ein Arzt könne helfen. Mittlerweile wissen wir ja, dass das nichts bringt." Denn "sexuelle Orientierung ist eine Veranlagung, für die man nichts kann", weiß Lindner heute. Leider gebe es aber "noch viele Menschen, die damit Probleme haben und über die Veranlagung Witze machen", fährt der 48-Jährige fort.
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Kritik an Praunheim-Outing
Unglücklich war der Sänger, der 1989 mit "Die kloane Tür zum Paradies" den künstlerischen Durchbruch schaffte, über das Outing durch Regisseur Rosa von Praunheim 1992 in der SDR-Sendung "Pro und Contra". "Da erdreistet sich ein Filmemacher, im Fernsehen über Lebensformen und sexuelle Veranlagungen Dritter zu berichten", zürnt der in der Schweiz lebende Bayer. "Das sind Dinge, die ich bis zum heutigen Tag verabscheue."
Bereits zuvor hatte Lindner in Interviews erklärt, dass sein Coming-out "ganz grauenhaft" gewesen sei (queer.de berichtete).
In dem Buch berichtet er auch viel über sein Pflegekind und sein Leben als schwuler Volksmusikant. Zwischendurch gibt er auch seine Lieblingsgerichte zum Besten, so gibt es im Hause Lindner am Weihnachtstag "Gröstl von der Gans mit Kartofelknödel und Blaukraut". (dk)