https://queer.de/?9498
- 17. Oktober 2008 3 Min.
Der 11. Kinofilm steht vor der Tür: Es gibt ein Wiedersehen mit einem knackigen Kirk, seinen feschen Mannen und Uhura als deren Ohr zur Außenwelt. Erstmals gehen dabei bislang unbekannte Schauspieler an den Start.
Von Dennis Klein
Unter Schwulen ist "Raumschiff Enterprise" ja so etwas wie der Eurovision Song Contest: Man ist irgendwie davon abhängig, muss aber viel Spott über sich ergehen lassen, wenn man sich zu der Serie bekennt. Schon seit Jahrzehnten spinnen Anhänger der "K/S"-Glaubensrichtung an fantastischen Abenteuern. "K/S" steht für Kirk und Spock – und eine ganze Fangemeinde von "Trekkies" schrieb unter diesem Kürzel Geschichten, in denen Kirk und Spock gemeinsam im Schlafzimmer auf Lichtgeschwindigkeit schalten. In den letzten Jahren ist es aber merklich ruhiger geworden um eine der einträglichsten amerikanischen Franchises des Universums. Schließlich hat Schwulenmutti Janeway die Erde nach sieben Staffeln erreicht, während Captain Archer nach vier Staffeln das Benzin ausgegangen ist.
Doch jetzt wird alles besser: Die alten Haudegen um Kirk, Pille und Mister Spock kehren zurück. In einem Prequel werden die Sturm- und Drangjahre der Helden der 60er-Jahre-Serie gezeigt. Neue – und überaus fesche – Schauspieler werden in die Rollen von William Shatner und Co. treten. Obwohl diese nicht so übermäßig bezahlt werden dürften wie die alten Helden, bezifferte das Magazin "Entertainment Weekly" die Produktionskosten auf unglaubliche 150 Millionen Dollar. Zum Vergleich: Die deutsche Komödie "(T)Raumschiff Surprise – Periode 1" – hierzulande eine der teuersten Kinoproduktionen – brachte es gerade einmal auf ein Budget von neun Millionen Euro.
Ein paar Details über die Handlung ließ das Filmstudio Paramount durchsickern: So beginnt der Film mit einem romulanischen Angriff auf das Raumschiff USS Kelvin, bei dem wieder Kameras wackeln und Körper durch den Bildschirm fliegen dürften. Danach geht es mit dem fröhlichen Treffen der sieben Hauptfiguren der alten Serie weiter. Dabei soll der Film auch für Trek-Neulinge zugänglich sein.
Die Rolle von Kirk wird der bislang weitgehend unbekannte 28-jährige Kalifornier Chris Pine übernehmen. Er hatte sein Schauspieldebüt 2003 als Gast in der Krankenhausserie "Emergency Room". Der 31-jährige Zachary Quinto spielt Spock. Quinto wirkte bislang als Gast in mehreren Serie mit ("CSI", "Six Feet Under") und konnte sich als Nebendarsteller in "24" und neuerdings als Gabriel Gray in "Heroes" einen Namen machen. Im neuen Enterprise-Film steht ihm aber auch noch der Übervater zur Seite: Leonard Nimoy wird einen gealterten Spock spielen. In Interviews gab er an, sich mit Quinto, seinem jüngeren Ich, bereits angefreundet zu haben.
Die anderen Figuren werden von bislang wenig bekannten Darsteller gespielt. Am meisten auf sich aufmerksam machte der Engländer Simon Pegg, der sich als Scotty erst mal mit dem schottischen Akzent vertraut machen musste. Der 38-Jährige – ein selbsterklärter Sci-Fi-Fanatiker – hat bisher als Autor und Darsteller mit sehr originellen Komödien wie "Shaun of the Dead" und "Hot Fuzz" auf sich aufmerksam gemacht.
Pille wird dargestellt von Karl Urban, der trotz seines sehr deutschen Namens Vollblut-Neuseeländer ist. Seine bekannteste Rolle war die des Éomer in "Herr der Ringe". Zoe Saldana ("8 Blickwinkel") stellt Uhura dar, der gerade mal 19-jährige Anton Yelchin ist Chekov. John Cho wird George Takeis Rolle des Sulu übernehmen. Cho ist vor allem bekannt durch die "American Pie"-Reihe – hier spielte er in einer Nebenrolle einen dauergeilen Teenager, der den Ausdruck "MILF" ("Mum I'd Like to Fuck") prägte und auf einen Mitschüler urinierte.
Trekkies dürfen jetzt allerdings noch nicht hyperventilieren. Wir müssen noch ein halbes Jahr auf den Kinostart des Streifens warten. Immerhin läuft er in Deutschland einen Tag vor den USA an – am 7. Mai 2009. Bis dahin laufen noch viele Wiederholungen von Kirk, Picard, Janeway und Co. über den Äther.
Mehr queere Kultur:
» auf sissymag.de
14:00h, Arte:
Von uns wird es keiner sein
Spielfilm über eine Suizidankündigung an einer Schule, mit dabei Schüler Waldi, der nach Möglichkeiten sucht, seine wahre Persönlichkeit auszudrücken und dem schwulen Lehrer Ritchie.
Spielfilm, D 2024- 10 weitere TV-Tipps »
















Zachary Quinto spielte nicht nur Nebenrollen, er ist in "Heroes" nun bereits in der dritten Staffel einer der Hauptdarsteller und das männliche Aushängeschild der Serie.
(Übrigens neben anderen StarTrek-erprobten Darstellern wie George Takei)