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  • 27. Oktober 2008 16 2 Min.

LSVD und Grüne kritisieren, dass die CSU/FDP-Koalition die "bayerische Diskriminierungspolitik" fortsetze - die LSU erklärte dagegen, dass das "linke Lager" mit "völlig überzogenen Maßstäben" messe.

"Wir sind enttäuscht von dem mageren Ergebnis für die Gleichstellungspolitik
in Bayern", erklärte Axel Hochrein, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD). "Der Koalitionsvertrag trägt deutlich die Handschrift der CSU, die FDP hat sich bei den Rechten von Lesben, Schwulen und Transgender nicht durchsetzen können".

Die FDP hatte zwar erreicht, dass gleichgeschlechtliche Lebenspartner sich künftig in Standesämtern verpartnern dürfen und nicht wie zuvor nur bei Notaren, allerdings geht die Gleichstellung nicht über den mehr symbolischen Punkt hinaus. Hochrein nennt als bestehende Benachteiligungen die nicht angegangene "Gleichstellung von Regenbogenfamilien", die "Gleichstellung im Beamtenrecht" und die "Gleichstellung im Steuerrecht". Vor den Wahlen hatte die FDP dem LSVD in den Wahlprüfsteinen noch versprochen, sich bei diesen Punkten einzusetzen: "Die schwarz-gelbe Koalition ist somit für die Lesben und Schwulen in Bayern kein Neuanfang. Wir befürchten, dass die bayerische Diskriminierungspolitik fortgesetzt wird", bilanziert Hochrein.

Auch die Grünen zeigten sich enttäuscht vom Koalitionsvertrag: "Das Ergebnis der FDP für die Lesben und Schwulen ist mehr als dürftig", erklärte Bundestagsfraktionsgeschäftsführer Volker Beck. Er kritisierte zudem, dass neben dem Standesamt weiter Lebenspartnerschaften bei Notaren eingetragen werden könnten. "Das war allerdings auch mal eine diskriminierende Idee von Herrn Westerwelle aus den Tagen vor seinem Coming-Out, die kurioserweise von der CSU aufgegriffen wurde". An die Chefin der bayerischen Liberalen richtete er die Frage: "Frau Leutheusser-Schnarrenberger, wann ist es denn nicht notwendig, Diskriminierungen zu beseitigen?".

Dagegen nehmen die Lesben und Schwulen in der Union (LSU) die neue Regierung vor "negativen Reaktionen aus dem linken Lager" in Schutz: "Da wird mit vollkommen überzogenen Maßstäben gemessen, die den Verhältnissen in Bayern nicht gerecht werden. Wir sind erst am Anfang des Weges, aber wir schreiten nun endlich in die richtige Richtung", erklärte Rainer Ilg, Süd-Chef der LSU.

CSU und FDP haben im Koalitionsvertrag beschlossen, dass eine Gleichstellung von Lebenspartnern nur erfolgen solle, wenn das "rechtlich notwendig" werde.

Am Montag wurde der bisherige Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer (CSU) mit den Stimmen von CSU und FDP zum neuen bayerischen Ministerpräsidenten gewählt. (pm/dk)

-w-

#1 oh gottAnonym
  • 27.10.2008, 14:05h
  • die FDP war glaub ich noch niemals direkt oder indirekt an einer entscheidung zur verbesserung unserer rechte beteiligt!!!!! gern lass ich mich durch beispiele eines besseren belehren ;-) gibt doch sicher einige SchwuLis hier oder wie nennen sich die schwulen "liberralen"?!?
    wenn ich dann lese, wie die rechten in östereich durch abstimmung oder durch fehlen während der abstimmung die diskriminierung in Ö mit verringert haben, dann muss ich leider sagen: an ihren TATEN sollt ihr sie erkennen!!!!! ich würde die jetzige FDP niemals wählen!
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#2 gerdAnonym
  • 27.10.2008, 15:21h
  • Mit dieser Kritik des LSVD bin ich als Mitglied des LSVD nicht einverstanden.

    Jetzt vergleichen wir einmal das rein SPD-regierte Bundesland Rheinland-Pfalz mit Bayern. Dort müssen homosexuelle Paare zum Landkreis in ländlichen Regionen und nur in den kreisfreien Städten dürfen dort Paare zum Standesamt.

    Nein diese Kritik ist in diesem Fall einmal verfehlt. Solange es Bundesländer wie Rheinland-Pfalz gibt, wo die SPD allein regiert und bisher immer noch nichts dort geschehen ist, hat es die bayrische FDP verdient, hier gelobt zu werden.

    Die Sonderregel in Bayern zum Notariat fällt und die Standesämter sollen geöffnet werden, und weitere landesrechtliche Regelungen werden angepasst. Das muß das SPD regierte Bundesland Rheinland-Pfalz erstmal schaffen.

    Und Steuerrecht findet nunmal auf Bundesebene und nicht in Bayern statt. Dort in Berlin wird dies entschieden.

    Hier muss ich einmal Frau Leuttheusser-Schnarrenberg in Schutz nehmen und sie vor der unberechtigten Kritik von LSVD und Grüne schützen. Insbesondere ist es sehr gut, dass die FDP gerade in Bayern (!) diese Änderungen erreicht.

    Ich bin durchaus für Kritik an den konservativen Parteien; aber bitteschön mit Augenmaß und dort, wo es Fortschritte gibt, sind diese zu loben.
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#3 alexander
  • 27.10.2008, 16:34h
  • nun können wir uns vor lauter freude über den "fortschritt" der diskriminierung auf die lederhose klatschen, die kleingeisterei feiert triumphe.
    die fdp beweist mal wieder was sie ist : eine walzerpartei, mal rechts- mal linksrum, wie es gerade gebraucht wird.
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