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  • 29. Oktober 2008 12 2 Min.

Heißt es nicht immer, schwule Männer kaufen besonders gern ein und geben im Schnitt mehr Geld aus als Heteros? Na, dann retten wir mal die Volkswirtschaft!

Von Jürgen Friedenberg

Die bürgerliche Presse jubelt und die Sparkassenvorstände stehen kopf: Unter den Bundesbürgern ist die Sparwut ausgebrochen. Das gute alte Sparbuch, das in den vergangenen Jahren angesichts der Wertpapierhausse fast schon in Vergessenheit geraten war, wird zum Renner. Sparsamkeit ist eine löbliche, unter Schwulen nicht unbedingt sehr verbreitete Tugend. Glücklicherweise! Denn wenn alle Leute auf einmal sparen statt zu konsumieren, droht eine Wirtschaftskrise!

Es ist so ähnlich wie im Kino. Wenn einer aufsteht, kann er besser sehen, weil er über seine Vordermänner hinweg schaut. Wenn aber alle aufstehen, sehen alle schlechter. denn sie stehen sich nun gegenseitig im Weg. Wenn ich beschließe, mein altes Auto noch ein Jahr länger zu quälen, mag mich das finanziell zunächst entlasten. Wenn aber, wie es jetzt geschieht, Tausende meinem Beispiel folgen, erschüttert das die gesamte Autobranche und gefährdet unter Umständen meinen eigenen Arbeitsplatz.

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Der englische Wirtschaftswissenschafter John Maynard Keynes, der übrigens aus seiner bisexuellen Prägung kein Geheimnis machte, hat schon in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts vor dem "Angstsparen" gewarnt und die Staaten aufgefordert, ihre Ausgaben kräftig zu erhöhen, um gegen die damalige Weltwirtschaftskrise anzugehen. Auch heute erschallt der Ruf nach dem Staat, der wohl wieder einmal als "Reparaturbetrieb des Kapitalismus" dienen und die Verluste der Spekulanten aus Steuermitteln "sozialisieren" soll.

Dabei wäre es doch so einfach: Kauft, Leute, kauft genau so wie ihr es vorhattet, bevor mit der so genannten "Finanzkrise" eine allgemeine "Vertrauenskrise" ausbrach. Schwule kaufen besonders gern und geben im Schnitt mehr aus als Heteros. Retten wir also die Volkswirtschaft! Machen wir uns und allen Mitmenschen Mut zum Konsum. Das heißt heute: Leben und leben lassen.

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#1 gatopardo
  • 29.10.2008, 13:49h
  • Im Zuge der allgemeinen Krisenhysterie ertappt man sich aber schon selber beim Konsumverzicht, der unwillkürlich auch bei uns Pensionären Einzug gehalten hat, obgleich man mit der gesicherten Rente eigentlich gar keiner Zukunftsangst unterliegt.
    Dann kann ich auch nicht feststellen, dass zumindest in Spanien die einschlägigen Restaurants Flaute haben, wo man immer noch früh buchen muss, um einen Platz zu erhaschen, wie ich gestern bei meinem Kurzabstecher nach Córdoba erleben musste. Was denn nun ?
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#2 IchAnonym
  • 29.10.2008, 15:11h
  • Wie wurde es gestern in "Neues aus der Anstalt" so schön gesagt: Solange wir noch genug Geld haben, um uns die Biographie von Buschido zu kaufen (steht in der Spiegel-Bestseller-Liste), solange stecken wir noch nicht tief genug drin in der Krise....
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#3 stromboli
  • 29.10.2008, 15:29hberlin
  • soll ich nun einen zweitwagen kaufen um die fehlgeleitete produktionsentwicklung bei den automobilherstellern zu kaschieren? Spritfressende ,tonnenschwere einpersonenbewegungsmaschinen für den sogenannten individualverkehr??!
    Damit wedegind seinen VW -deal sicher über die börsen abwickelt, wird uns was von der notwendigkeit des ankurbelns von konsum erzählt.
    Aber seien wir ehrlich: auch der gemeine homo spendabulus hat so seine schwierigkeiten alle happy our angebote auszukosten, langst doch zum normalen verzehr kaum noch.

    Vieleicht gehts den leuten gar nicht ums sparen sondern um dem blick aufs notwendige. Insofern sind die kleinsparereinlagen nominal nicht gestiegen, sondern nur umschichtungen aus aktienverkäufen vorgenommen worden... das sollte man bei einer solchen propaganda halt auch mal sagen!
    Und was hat denn der untere teil der einkommenspyramiede noch an frei verfügbarem geld ?? Übrigens wird mittlerweile zu den "unterern" 72% der bundesdeutschen bevölkerung gezählt... was die einkommensstatistik anbelangt...!
    Also ein 2ter fernseher, ein 3ter oder im aldisonderangebot 4 notebooks zwecks ankurbelung der unterhaltungsindusdrie? Schließlich bestimmt die ja auch den leistungsindex und die inflationsrate maßgeblich mit. Steht also keine weltmeisterschft vor der tür, wie wäre es mit einem neuen antiterrorbefreu(i)ungskrieg? Das bringt immer massig leute vor den fernseher und bei der hohen technik der eingesetzten waffen brauchts auch die neueste technik der bildauflösung! Nicht schöneres als eine rakete vom abschuß bis zum einschlag life zu verfolgen und dabei in großaufnahme die treffequote selbst errechnen können.
    Lidel verkauft golfschläger und mikrophon ständer ... Paul Pott- syndrom vom looser zum fixstern. Mittspielen mit geringem einsatz an leistung und können in der liga der superreichen? Das leben als KARAOKE dauervorstellung!

    Ich deck mich mit dem notwendigen ein: warme kleidung, festes schuhwerk, ein satz strapazierfähiger unterhosen und zieh mich die nächsten monate in mein neu köllner hinterhaus zurück! Von dort beobachte ich die auf und ab der internationalen börsenkurse, male sie an meine fensterscheiben und beobachte wie der regen sie wieder weg wäscht.
    Und als karaoke singe ich : "es geht alles vorüber, es geht alles vorbei..."
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