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- 31. Oktober 2008 2 Min.
In Kalifornien hat ein Sprecher der Kampagne zum Verbot der Homo-Ehe ("Proposition 8") die Ehe-Öffnung mit der Machtübernahme der Nazis in Deutschland verglichen. Die größte Materialschlacht in der Geschichte der Homo-Ehe geht derweil in die letzte Runde.
Brad Dacus, Chef der religiösen Anwaltsvereinigung Pacific Justice Institute, erklärte vor jubelnden Anhängern, dass es schon einmal in der Geschichte eine Gefahr für die Menschen gab: "Die Frage war damals, ob die Leute diese Gefahr erkennen würden. Diese Zeit war Nazi-Deutschland unter Adolf Hitler", so der Sprecher von "Yes On 8". Weil die Kirche das zugelassen habe, sei es zu bösen Konsequenzen gekommen: "Bomben fielen nicht nur auf Deutschland, aber auch auf die Kirche. Lasst uns diesen Fehler nicht machen, lasst uns die Situation richtig einschätzen: ‚Ja’ für ‚Proposition 8’", fordert Dacus.
Am Dienstag werden die Kalifornier entscheiden, ob das erste Mal eine bereits geöffnete Ehe wieder auf Hetero-Paare reduziert wird. Homo-Gegner warnten zuletzt davor, dass Kindern gleichgeschlechtliche Paare in der Schule als etwas Normales präsentiert und so von der "Homo-Lobby" beeinflusst werden könnten.
Die Abstimmung gilt als richtungsweisend für den zukünftigen Status der Homo-Ehe in den USA. Akzeptieren die Kalifornier die Homo-Ehe, gilt sie als gefestigt und mehr Staaten würden schwulen und lesbischen Paaren Hochzeiten ermöglichen. Wird sie wieder abgeschafft, könnte das die Homo-Aktivisten um Jahre zurückwerfen. So erklärt sich auch die große Materialschlacht um dieses Thema: Sowohl Befürworter als auch Gegner haben jeweils rund 80 Millionen US-Dollar an Spendengelder für ihre Kampagne gesammelt, die sie jetzt meist in Fernsehspots investieren. Analysten glauben, dass die Abstimmung am 4. November äußerst knapp ausgehen wird. Einer neuen Umfrage von "Mercury News" zufolge wollen 49 Prozent der Wahlberechtigten für die Homo-Ehe stimmen, 44 Prozent wollen sie wieder abschaffen.
Gouverneur Arnold Schwarzenegger hat nun seine Positionen zu allen zwölf Volksabstimmungen in Kalifornien veröffentlicht – und will für den Erhalt der Homo-Ehe stimmen. Seine Frau Maria Shriver hat sich bereits öffentlich für die Beibehaltung der Ehe ausgesprochen. Homo-Aktivisten kritisieren, dass der Gouverneur trotz seiner Unterstützung für die gleichgeschlechtliche Ehe nicht – wie vor wenigen Monaten noch angekündigt – gegen "Proposition 8" Wahlkampf gemacht hat. (dk)














Es zeigt sich hier eins: leider sind erzkonservative Religiöse immer noch eine große Gefahr für eine moderne Demokratie. Ich hoffe, dass B. Obama, wenn er gewählt wird, etwas ändert...