Die zweite Staffel der Castingshow "Das Supertalent" fesselt durch begabte Frauen und anmutige Männer. Das bringt Jurymitglied Bruce Darnell erneut zum Weinen.
Von Carsten Weidemann
Inzwischen kennt man Paul Potts auch in Deutschland. Der unscheinbare Handyverkäufer mit den schlechten Zähnen verzauberte vor zwei Jahren das Publikum in der britischen Castingshow "Britain‘s got Talent" und tourt seitdem als Opernsänger durch Europa, um mit seiner Interpretation von "Nessun Dorma" eine Gänsehaut nach der anderen zu erzeugen. Diese magischen Momente, die entstehen, wenn jemand unerwartet etwas ganz besonderes tut, gibt es auch im deutschen Pendant "Das Supertalent", das derzeit bei RTL in der zweiten Staffel läuft.
Natürlich sitzt in der Jury wieder der unvermeidliche Dieter Bohlen, der auch genügend Gelegenheiten bekommt, über eher tragische Auftritte einiger Kandidaten zu lästern. "Eine Schrankwand tanzt besser als Du" ist da noch einer der harmlosen Sprüche. Zum Charmeausgleich wurde Bohlen allerdings das niederländische Fotomodel Sylvie van der Vaart und der smarte Modelcouch Bruce Darnell an die Seite gestellt. Sie dürfen in den derzeit laufenden Vorrunden auf ihre Buzzer hauen und mit einem Tröten die Darbietung der Kandidaten abbrechen, wenn es besonders peinlich oder ärgerlich wird. Oder aber sie heben die Daumen und befördern die vor Aufregung und Glück zitternden, schwitzenden Talente eine Runde weiter in Richtung Finale. Das Bruce Darnell, der bekannter weise sehr nah am Wasser gebaut hat, hin und wieder Tränen in die Augen schießen, ist völlig in Ordnung. Denn seine Emotionalität ist nicht künstlich. Er heult an den richtigen Stellen, weil das, was da auf der Bühne vor ihm passiert, tatsächlich bewegt.
Unter all den Nachwuchstänzern, Rappern, Komödianten und Artisten befinden sich einige hübsch anzusehende Männer, die zudem durch ihre Körperbeherrschung und Anmut auffallen. Als echte Kerle traten Andrew (29) und Craig (31), zwei Rettungsschwimmer aus Südafrika auf, die trotz überbordender Muskelmasse bei einer Baywatch-Parodie graziös auf- und übereinander turnten.
Der hochgewachsene 40-jährige Kelvin aus Dresden gab sich bei seiner Vorstellung ganz kumpelig, verschmolz dann aber mit zwei Glaskugeln zu einer jonglierenden Einheit. Und der 31-jährige Shinouda Ayad, der als Derwischtänzer über die Bühne wirbelte, zeigte nicht nur mit seinem Kostüm, das Männer weibliche Seiten besitzen und sich dafür auch nicht zu schämen brauchen.
Ganz stark schlug das "Gay-Radar" in der Sendung vom 1. November an, als der 20-jährige Christoph aus Berlin in einem schwarzen hautengen Kostüm zur Decke des Studios kletterte und dort am Trapez einen Tanz aus Akrobatik und Leidenschaft inszenierte. Da war selbst Dieter Bohlen voll des körperbetonenden Lobes: "Deine Beine sind super rasiert. Jedes Härchen, das nicht da war, konnte man dort oben sehen."
Sie alle werden nach dem Ende der Vorrunden erneut zu sehen sein. Dann dürfen die Zuschauer per Telefonvoting entscheiden, wer das Supertalent 2008 wird. Die Sendung läuft jeweils Samstags ab 20:15 Uhr bei RTL.
www.rtl.de/tv/dassupertalent08_videoplayer.php?id=76
Und ganz nebenbei auch der ästhetischste und faszinierendste Kandidat!