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- 07. November 2008 2 Min.
Die katholische Kirche in Irland empfiehlt, gegen die geplante Einführung von Eingetragenen Partnerschaften gerichtlich vorzugehen. Grund: Kinder müssten geschützt werden.
Kardinal Seán Brady, der Vorsitzende der irischen Bischofskonferenz, erklärte auf einer kirchlichen Veranstaltung, dass die Anerkennung von gleichgeschlechtlichen Beziehungen gegen die Verfassung verstoße. Er bezieht sich dabei auf Artikel 41, in dem der besondere Schutz der Ehe festgeschrieben ist. Brady erklärte weiter, dass schwule und lesbische Paare nicht im "öffentlichen Interesse" seien. Als Grund nannte er Studien, die angeblich zeigten, dass Kinder, die nicht in einer traditionellen Familie aufwüchsen, eher arbeitslos, kriminell und drogenabhängig werden würden. Um welche Studien es sich dabei handelte, sagte der 69-Jährige nicht.
"Diejenigen, die auf die Verfassung, die moralische Unversehrtheit und das Wort Gottes wert legen – ebenso wie auf den kostbaren menschlichen Wert einer Ehe zwischen einem Mann und einer Frau als Grundlage der Gesellschaft – müssen alle rechtlichen und demokratischen Wege nutzen, um das geplante Gesetz zu stoppen", erklärte Brady. "Wenn wir das Wohl der Kinder und der Gesellschaft ernst nehmen, müssen wir versuchen, die Zahl der Kinder zu erhöhen, die von einer Mutter und einem mit ihr verheirateten Vater großgezogen werden."
Die Einführung von Eingetragenen Partnerschaften sei die "vielleicht größte Revolution in der Geschichte der irischen Familie", so Brady. Als Beispiele für negative Folgen von zu viel Toleranz gegenüber Homosexuellen nannte er negative Entwicklungen in Großbritannien und den USA.
Die irische Regierung will den Gesetzentwurf über "Civil Partnerships" in Kürze ins Parlament einbringen. Meinungsumfragen zufolge unterstützen vier von fünf Iren die Einführung von Eingetragenen Partnerschaften. Gut die Hälfte spricht sich zudem für die Öffnung der Ehe aus.
Homosexualität ist in dem katholischen Land erst seit 1993 legal. (dk)














