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  • 21. November 2008 62 3 Min.

Einer Studie der Universität Amsterdam zufolge muss die Stadt mehr gegen die steigende antischwule Gewalt tun. Den Zahlen zufolge sind nicht islamische Migranten die Haupttäter, wie es oft von rechtsgerichteten Politikern geäußert wird.

"Amsterdams Titel als schwule Hauptstadt ist nach Ansicht von vielen schon vor Jahren verloren gegangen", erklärte Stadtrat Freek Ossel am Donnerstag, als er die von der Stadt in Auftrag gegebene Studie vorstellte. Demnach wurden in Amsterdam im vergangenen Jahr 67 schwulenfeindliche Übergriffe gemeldet. Die Dunkelziffer liege aber um ein Vielfaches höher, ist sich die Polizei sicher. Sie soll bei 75 bis 96 Prozent aller Übergriffe liegen. Ein Sprecher erklärte, die Zahl gehe derzeit mit Sicherheit nicht zurück.

Demnach gehe Aggressivität vor allem von jungen Holländern mit niedrigem Bildungsstand aus. Diese sähen der Studie zufolge Schwule als "Raubtiere, die jeden Moment zuschlagen" könnten. In 40 Prozent der gewalttätigen Überfälle griffen die Täter an, weil sie dächten, Schwule wollten sie "verführen". In diesen Kreisen würden Schwule nur akzeptiert werden, wenn sie sich nicht "zu schwul" verhielten. Daher müsse gerade unter unterdurchschnittlich gebildeten Jugendlichen Aufklärungsarbeit betrieben werden.

Für der Studie führten Forscher gründliche Interviews mit Jugendlichen, sowie Straftätern, die schon wegen homophoben Übergriffen aufgefallen sind. Außerdem haben sie Übergriffe der vergangen Zeit analysiert.

Ferner wurden in den Niederlanden statistische Angaben zu Hassvergehen veröffentlicht, die erstmals erhoben wurden. Demnach gab es dieses Jahr bislang 1.512 derartige Taten im Land, 150 davon richteten sich gegen Schwule oder Lesben. Das Innenministerium erklärte aber, dass bei Homosexuellen mit großer Wahrscheinlichkeit die Dunkelziffer weit höher sei als bei anderen Gruppen.

In 28 Prozent der Hassvergehen sei es zu körperlicher Gewalt gegen Schwule und Lesben gekommen. In anderen Fällen habe es verbale Übergriffe oder Vandalismus gegeben.

Anders als von eine Reihe von rechtsgerichteten Politikern immer wieder behauptet, stellten islamisch orientierte Migranten nicht die Hauptgruppe unter den Tätern: Bei nur 16 Prozent der Täter handele es sich um "Nicht-Weiße", heißt es in der Statistik. Die große Mehrheit der Täter seien eingeborene Niederländer. Allerdings ist der Anteil von Migranten in der Hauptstadt offenbar höher: Der Amsterdamer Studie zufolge sind 36 Prozent der Täter marokkanischer Herkunft, obgleich sie nur 16 Prozent der Bevölkerung stellen. Jedoch gehören Marokkaner in der Hauptstadt auch überdurchschnittlich der bildungsfernen Schicht an, die unabhängig von Herkunft und Religion homophober eingestellt ist.

Zuletzt hat die Hälfte der Schwulen erklärt, dass sie sich in ihrem Land weniger sicher fühlten als noch vor einem Jahr, so das Ergebnis eine Umfrage des TV-Magazins "Een Vandaag". (dk)

#1 InfernoProfil
  • 21.11.2008, 17:07hBerlin
  • Wie wärs den mal, wenn man einfach alle Zahlen auf den Tisch legt?

    Den Originaltext der Studie kann man hier nachlesen:

    www.iamsterdam.com/press_room/press_releases_0/2008/amsterda
    m


    Und dort steht:
    "Perpetrators
    Suspects of violent crimes are usually young men between the ages of 17 and 25. They are just as likely to have a native-born Dutch background as they are to have a Moroccan background (both 36%)."

    Klartext:
    36% der Täter sind Marrokaner. Fakt ist, dass 98% der Marrokaner Moslems sind. Ind er stzudie wird auch dezidiert auf sog. Machosimen hingewiesen, die wir wir alle Wissen, in enger Verbindung zum Männlichkeitskult stehen, der im Islam mehr als irgendwo anders vertreten wird.

    Leider wird uns ja nicht mitgeteielt, welche logischen Verrenkungen man machen musste, um von den 36% der marrokanischen Tätern, nur 16% muslimische Täter ableiten zu lassen.

    PS: Der ANteil der Marrokaner an der Niederländischen Bevölkerung beträgt weniger als 5%. Ihr Täteranteil, laut dieser Studie, aber 36%.

    Tolle Zahlen, danke, liebe Queer Redaktion!

    :-))
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#2 nino89
  • 21.11.2008, 17:10h
  • Ich sage es doch immer wieder:
    Aufklärung ist der beste (vorbeugende) Schutz gegen Intoleranz und Diskriminierung!
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#3 SimoneAnonym
  • 21.11.2008, 17:23h
  • 16%: Polizeistatistik
    Deine Angaben: Studie
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