Der britische Popstar Boy George steht in London vor Gericht, weil er vergangenes Jahr einen Escort gefesselt und mit einer Metallstange geschlagen haben soll.
Die Staatsanwaltschaft klagte den Sänger, bürgerlich George O'Dowd, daraufhin wegen Freiheitsberaubung und Körperverletzung an. Am Montag war der erste Verhandlungstag. Das mutmaßliche Opfer, der 29-jähriger Norweger Audun Carlsen, sagte aus, dass er den Popstar über die Datingplattform Gaydar kennen gelernt habe. Er habe zugestimmt, ins Haus von Boy George zu kommen, um für Nacktfotos zu posieren. Die konsumierten dann gemeinsam Kokain und hatten Sex. Daraufhin ging Carlsen nach Hause.
In den Folgewochen habe Boy George dann per E-Mail Carlsen beschuldigt, während seines Besuches seinen Laptop manipuliert zu haben. Außerdem beschwerte sich der Sänger, dass der Escort ihn ignoriere. Schließlich erklärte sich Carlsen für einen weiteren Besuch bereit. Boy George habe gesagt, er wolle den "himmlischen Arsch" des Escorts wieder sehen. Nach einer Fotosession sei Carlson dann ins Schlafzimmer des Sängers gegangen. Dort habe sich ein weiterer Mann versteckt und sei dann – gemeinsam mit Boy George – auf den nichts ahnenden Norweger gesprungen. Die beiden hätten ihr Opfer dabei als "Wichser" beschimpft. Dann sei Carlsen angekettet und geschlagen worden. Schließlich habe er sich befreien können und sei schreiend auf die Straße gerannt. Er habe den Vorfall gleich bei der Polizei gemeldet.
Für das Verfahren sind fünf Verhandlungstage angesetzt. Der beschuldigte Popstar leugnet die Tat.
Boy George war bereits zuvor mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt gekommen. So musste der Künstler 2006 in New York Sozialdienst leisten, weil in seiner US-Wohnung Kokain gefunden worden war (queer.de berichtete). (dk)
Egal wie das Urteil ausfallen mag, ich hoffe, es trifft den Richtigen.