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  • 25. November 2008 8 2 Min.

Sozialsenatorin Heidi Knake-Werner (Linke) kündigte an, dass der Senat Aufklärungsprojekte in Schulen starten wolle, um gegen Homophobie vorzugehen.

Damit solle auf die insbesondere unter Migranten stärker verbreitete Schwulen- und Lesbenfeindlichkeit reagiert werden, erklärte Knake-Werner bei der Vorstellung der internationale "Ties"-Studie ("The Integration of the European Second Generation") zur Integration von Einwanderern. Die Senatorin wies darauf hin, dass Homophobie nicht ein Problem sei, das sich nur auf Migranten beschränke, sondern dass auch erschreckend viele Deutschstämmige Homosexualität ablehnten.

In der vorgestellten Studie befragten Forscher im Auftrag des Senates 800 Berliner zwischen 18 und 35, die je zu einem Drittel einen türkischen, jugoslawischen oder rein deutschen Hintergrund haben. Diese Studie zeige, dass es in der zweiten Generation inzwischen deutliche Integrationserfolge gebe, erklärten die Forscher. Allerdings seien die Migranten bei der Bildung nach wie vor benachteiligt, da sie überproportional Hauptschulen besuchten.

Der Lesben- und Schwulenverband begrüßte die Initiative Knake-Werners: "Es ist wichtig, dass der Senat seine Arbeit auf diesem Gebiet verstärkt und der verbreiteten Homophobie mit konkreten und wirksamen Maßnahmen begegnet. Vereinzelte Tagungen und Aufklärungsveranstaltungen reichen bei weitem nicht aus. Was Not tut, ist ein umfassender und nachhaltiger Aktionsplan gegen Homophobie", erklärte Alexander Zinn, Geschäftsführer des LSVD Berlin-Brandenburg. Er bot der Senatorin die Mitarbeit des Verbandes bei der Umsetzung eines Aktionsplanes an.

Zudem wies Zinn auf eine Podiumsdiskussion am Mittwoch (26.11.) hin unter dem Thema "Runder Tisch gegen Homophobie: Chancen und Grenzen des Dialoges mit islamischen Verbänden". Darin geht es auch um den mit Migranten- und Islamverbänden veranstalteten "Runden Tisch", der im Oktober gescheitert ist (queer.de berichtete). In der Runde zugesagt haben unter anderem der Integrationsbeauftragte Günter Piening, die Soziologin Necla Kelek, sowie Bastian Finke vom Anti-Gewalt-Projekt Maneo. Die Diskussion findet ab 19:30 Uhr im Schwulenzentrum Schwuz statt (Mehringdamm 61, Berlin). (dk)

-w-

#1 alexander
  • 25.11.2008, 18:02h
  • na das wird aber auch höchste zeit, schliesslich lebt berlin nicht schlecht von seinem ruf als homohochburg deutschlands.
    hoffentlich lassen sich die versäumnisse der letzten 20 jahre noch aufholen ?
    aber zumindest scheint es jetzt einen ansatz zu geben.
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#2 FoXXXynessEhemaliges Profil
  • 25.11.2008, 18:02h
  • Wieso kommt der Berliner Senat jetzt damit? Die Aufklärung über Homosexualität und Homophobie hätte es an den Schulen schon längst geben sollen! Da hat man schlicht 30 Jahre verpennt!
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#3 pupsAnonym
  • 25.11.2008, 18:10h
  • "dass der Senat Aufklärungsprojekte in Schulen starten wolle, um gegen Homophobie vorzugehen. [...] dass der Senat seine Arbeit auf diesem Gebiet verstärkt und der verbreiteten Homophobie mit konkreten und wirksamen Maßnahmen begegnet."

    Da bin ich mal gespannt wann und vor allem wie diese "konkreten und wirksamen Maßnahmen" an welchen Schulen ein- und umgesetzt werden, um tatsächlich wirksam zu sein. Vor allem hoffe ich, dass diesen Worten auch Taten folgen und sie nicht nur heiße Luft im Regierungsraum bleiben.
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