Im Internet rufen US-Aktivisten Schwule und Lesben dazu auf, am 10. Dezember (Mittwoch) nicht zur Arbeit zu gehen. Mit dem "Day Without a Gay" wollen sie zeigen, wie "finanziell wichtig" Homosexuelle seien.
Grund für den Tag ist die Ablehnung der Homo-Ehe durch das Volk bei einem Referendum im November (queer.de berichtete). Dadurch wurde die bereits erreichte Öffnung der Ehe erstmals wieder rückgängig gemacht. Der 10. Dezember ist auch der internationale Tag der Menschenrechte, an dem an die Erklärung der UN-Menschenrechtscharta vor genau 60 Jahren erinnert wird.
Die Idee stammt von Sean Hetherington und Aaron Hartzler, einem schwulen Paaar aus West Hollywood. Sie orientiert sich an Aktionen von eingewanderten Latinos, die so gegen Unterbezahlung und Diskriminierung gekämpft haben. Schwule und Lesben sollten allerdings nicht nur zu Hause sitzen, sondern an diesem Tag gemeinnützige Arbeit leisten. Auf der Website daywithoutagay.org geben sie auch Tipps, wo man sich einsetzen kann. Hetherington erklärte, er arbeite einen Tag lang in einer Schule im Armenviertel. Er habe bereits über 100.000 E-Mails erhalten, in denen er nach Möglichkeiten der gemeinnützigen Arbeit gefragt wurde.
Einige Aktivisten kritisieren allerdings diese Initiative und wollen eher mit Demonstrationen auf Diskriminierung aufmerksam machen: "Es ist besonders hart für Leute, die Arbeit zu schwänzen, um ihren Protest zu zeigen, denn viele sind in ihrem Job nicht geoutet", erklärte Jules Graves von der Colorado Queer Straight Alliance gegenüber der Nachrichtenagentur AP. "Außerdem ist die Lage auf dem Arbeitsmarkt derzeit sehr schlecht und Arbeitgeber könnten damit Kündigungen rechtfertigen." (dk)