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Der Pharmakonzern Pfizer, der mit der blauen Potenzpille glänzende Geschäfte macht, wird ein neues Medikament für verkrümmte Dödel auf den Markt bringen.
Von Carsten Weidemann
Den Namen dieser Erkrankung hört man in der Regel zum ersten Mal, wenn es einen selber trifft. Die Peyronie-Krankheit ist nicht schön, denn es ist eine Penisverkrümmung. Schätzungsweise etwa fünf Prozent der – vor allem älteren – Männer leiden an dieser krankhaften Veränderung, die durch Collagenansammlungen am Penisschaft schleichend eintritt. Die Erektionsfähigkeit ist eingeschränkt, möglicherweise mit Schmerzen verbunden.
Der amerikanische Pharmariese Pfizer hat nun von der Biotechnologiefirma Auxilium Pharmaceuticals die Rechte an einem neuen Medikament erworben, dass diese Krümmung zu beseitigen hilft. 485 Millionen US-Dollar (ca. 350 Mio Euro) war dem Erfinder der blauen Potenzpille Viagra dieser Einkauf wert. Mit der Hilfe von Pfizer kann Xiaflex, wie der neue Wirkstoff heißt, nun zur Marktreife für insgesamt 46 europäische und asiatische Länder gebracht werden.
Xiaflex enthält drei verschiedene Enzyme, die in der Lage sind, die Collagenansammlungen unter der Haut aufzuspalten und abzubauen. Nicht nur die Penisverkrümmung kann damit behandelt werden, auch die Dupuytrensche Kontraktur, eine Verkrümmung und Versteifung der Finger durch Collagenansammlungen in der Hand lässt sich damit kurieren. Bei der Penisverkrümmung wurde bislang im Anfangsstadium mit Salben oder mit Spritzen behandelt. Im fortgeschrittenen, stabilen Stadium wird sie per Operation beseitigt. Die Begradigung erfolgt durch eine Verkürzung. Penisverkrümmungen, die man von Geburt an besitzt, lassen sich mit Xiaflex nicht beseitigen.
Die amerikanische Börse zeigte sich freudig erregt von dem neuen Medikament. Nach der Ankündigung des Rechtekaufs von Pfizer zeigte der Börsenkurs der Aktie von Auxilium Pharmaceuticals eine deutliche Krümmung nach oben.
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