Der katholische Weihbischof Andreas Laun warnt in einem Essay vor der "Homosexualisierung der Gesellschaft" und spricht sich dafür aus, dass Schwule und Lesben die Chance haben sollten, geheilt zu werden.
Homosexuelle würden wie Moslems denken, wenn sie behaupten, dass ihre sexuelle Orientierung nicht verändert werden könne. Denn im Islam sei es auch verboten zu konvertieren, so der 65-jährige Salzburger Bischof. "Homosexuelle Ideologen" wollen dem katholischen Würdenträger zufolge "anderen Menschen mit homosexuellen Neigungen die 'Abkehr' und 'Konversion' zur Heterosexualität verbieten, vielleicht sogar unter Strafandrohung, zumindest für die 'Fluchthelfer', Therapeuten, die behilflich zu sein versuchen!".
Anlass für die Empörung war eine Entscheidung der niederländischen Regierung, die evangelische Stiftung "Onze Weg" ("Unser Weg") nicht mehr mit Fördermitteln zu unterstützen, weil diese versucht, Homosexuelle zur Heterosexualität zu bekehren. "Die Grenze wird überschritten, wenn versucht wird, Menschen von ihrer Homosexualität zu heilen", erklärte dazu Bildungs- und Kulturminister Ronald Plasterk. Bischof Laun sieht in dieser und anderen Entscheidungen eine "Entwicklung zur Homosexualisierung der Gesellschaft".
Laun bezeichnete in dem auf der Seite kath.net veröffentlichtem Text schwul-lesbische Aktivisten als "unlogische Menschen" und fordert, dass Homosexuelle ein "Recht auf Gleichbehandlung" mit Transsexuellen haben müssten: "Wenn Männer oder Frauen eine Geschlechtsumwandlung fordern und sich darum sogar einem chirurgischen Eingriff, so nutzlos er im Grunde ist, unterziehen, schweigen [die homosexuellen Ideologen] und halten die Erfüllung solcher Verlangen für richtig", argumentiert Laun. "Wenn Menschen mit homosexuellen Neigungen eine Veränderung ihrer 'sexuellen Orientierung' anstreben, sind sie empört und wollen sie verbieten lassen."
Der österreichische Weihbischof ist bereits wiederholt durch seine homofeindlichen Äußerungen aufgefallen. So bezeichnete er im Mai 2008 die aktive Teilnahme von Schwulen und Lesben am Deutschen Katholikentag als "skandalös" (queer.de berichtete). Ein Jahr zuvor hatte er argumentiert, dass Homosexuelle "keinen Nutzen für Allgemeinheit" hätten (queer.de berichtete). (dk)