Eine lutherische Highschool hat vor Gericht das Recht erstritten, homosexuelle Jugendliche der Schule zu verweisen.
Ein kalifornisches Berufungsgericht in Riverside gab der Lutheran High School in der Kleinstadt Wildomar Recht, die 2005 zwei 14-jährige lesbische Schülerinnen wegen deren Homosexualität ausschloss. Das Gericht argumentierte, dass für Schulen nicht dieselben Gesetze wie für private Unternehmen gelte, die sich an die kalifornischen Antidiskriminierungsrichtlinien halten müssen. Die Richter verwiesen auf ein Urteil aus dem Jahr 1998, in dem die US-Pfadfinderorganisation das Recht erstritt, Schwule und Lesben aufgrund deren sexueller Orientierung zu feuern.
Die beiden Mädchen hatten Freunden erzählt, dass sie lesbische Gefühle hegten. Außerdem hätten sie gegenüber der Rektorin zugegeben, dass sie sich umarmten und geküsst haben. Sie haben aber stets beteuert, lediglich freundschaftlich miteinander verbunden zu sein.
Youtube | Bericht zum Gerichtsverfahren im christlich-konservativen 'Christian Broadcasting Network' (vor der Entscheidung der Richter)
"Christliche Schulen sollten das Recht haben, Schüler nach ihren religiösen Glaubensgrundsätzen auszuwählen und zu bestrafen", erklärte Anwalt Timothy Tracey von der Christian Legal Society, einer Gruppe christlicher Rechtsgelehrter. "Das Gericht hat verstanden, dass dieses Recht gebrochen werden würde, wenn christliche Schulen die Antidiskriminierungsgesetze des Staates Kalifornien befolgen müssten." Homosexuelles Verhalten stehe im Widerspruch zur christlichen Lehre, so Tracey.
Der Anwalt der beiden Schülerinnen nannte das Urteil dagegen "sehr beunruhigend": "Diese Entscheidung erlaubt es Privatschulen, jeden zu diskriminieren, solange man den religiösen Glauben als Grund anführt", so Kirk Hanson. "Das würde uns 20 bis 30 Jahre zurückwerfen, wenn dieses Urteil Bestand hätte." Er will Einspruch beim Obersten Gerichtshof des Staates Kalifornien erheben. (dk)
Und das sagt eine lutherische Kirche. Die hat vermutlich nichts mit der lutherischen Kirche in Deutschland zu tun.
Ich finde, die christlichen Kirchen sollten sich endlich darauf einigen, was denn nun DIE christliche Lehre ist, damit man weiß woran man ist.
Übrigens, in Berlin ist es hauptsächlich die Evangelisch-Lutherische Kirche, die sich gerade mit ihrer Aktion "Pro Reli" für die Abschaffung des Ethik-Unterrichts als Pflichtfach an den Berliner Schulen einsetzt und weswegen es demnächst zum Volksentscheid kommt. Ethik soll mit JEGLICHEM Religionsunterricht als Wahlpflichtfach gleichgestellt werden. Wo wird wohl eher Aufklärung über homosexuelle Lebensweisen und ein humaneres Menschenbild vermittelt: Im Ethik-Unterricht oder im evangelischen, katholischen, muslimischen Religionsunterricht?
Also zumindest in meinem evangelischen Religionsunterricht habe ich gelernt ich solle "keusch und züchtig" leben, woran ich mich nicht halte und Homosexualität kam überhaupt nicht zur Sprache.
Gerd, wo bist du?