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- 06. Februar 2009 3 Min.
Junge Beamte der New Yorker Polizei werden offenbar in Sex-Shops und Spielhallen auf ältere Schwule angesetzt. Sie sollten ihren Opfern sexuelle Dienste gegen Geld anbieten, um sie anschließend zu verhaften. Vorsicht: Einige der Opfer sollen ausländische Touristen sein.
Die demokratische Stadträtin Christine Quinn hat nun gegen diese Praxis protestiert. Sie bezeichnete den Fall in der "Gotham Gazette" als "ungeheuerlichste polizeiliche Maßnahme", von der sie je gehört habe. "Das sind alles unrechtmäßige Festnahmen", so Quinn.
Der Fall wurde über Monate vom Journalisten Duncan Osborne von den "Gay City News" dokumentiert. Ihn erreichten Meldungen über eine starke Zunahme der Verhaftungen um Sex-Shops und neuerdings auch um Spielhallen. So wurden nach einem Gesetz aus dem Jahr 1977 "gegen störende Tätigkeiten in der Öffentlichkeit" im vergangenen Jahr 899 Festnahmen ausgesprochen. 1994 waren es nur 110.
In Interviews erzählten Verhaftete, die meist zwischen 50 und 60 Jahre alt sind, dass sie in diesen Läden von hübschen Männern zwischen 20 und 30 angesprochen worden seien. Diese hätten ihren Opfern Sex angeboten. Vor dem Laden hätten sie dann gesagt, sie würden dafür etwas bezahlen. Selbst wenn das Opfer nicht zustimmt, kämen nach dem Angebot ein halben Dutzend Polizisten in Zivil auf den Mann zu und verhafteten ihn wegen Prostitution, so Osborne.
Eines der Opfer, der 52-jährige Robert Pinter, fiel im Sex-Shop "Blue Door" im East Village auf den Flirt eines 29-jährigen Undercover-Polizisten herein: "Er war nett, aber sehr aufdringlich. Ich wollte ihn für Sex mit nach Hause nehmen. Bei Ausgang hat er gesagt, er würde mir 50 Dollar dafür zahlen. Ich hab nicht darauf reagiert, weil ich das komisch fand."
Vor dem Laden hätten ihn dann mehrere Männer an die Wand gedrückt und Handschellen angelegt. Pinter dachte zunächst, er würde von einer Gang ausgeraubt werden, bis sich einer der Täter als Polizist offenbarte.
Wie viele Männer Opfer der Behörden geworden sind, ist derzeit unklar. Es sollen sich darunter auch eine nicht näher bezifferte Anzahl von ausländischen Touristen befinden. Rechtsanwälte würden den Verhafteten meist empfehlen, sich der Ruhestörung schuldig zu bekennen, um nicht wegen Prostitution angeklagt zu werden. Dann kämen sie meist mit einer Geldstrafe davon. Pinter hat nun aber eine Hilfsorganisation für Polizeiopfer gegründet und will anderen helfen, gegen eine Verurteilung zu kämpfen.
Das New York Police Department äußert sich nicht direkt zu den Vorfällen. Pressesprecher Paul Browne erklärte gegenüber "Gay City News" lediglich: "Es bleibt die Tatsache, dass diese Etablissements berüchtigt sind, weil dort für sexuelle Dienste geworben wird. Die Polizei reagiert lediglich auf Beschwerden aus der Öffentlichkeit."
Prostitution ist in New York – wie auch im größten Teil der Vereinigten Staaten – eine Straftat und kann mit einer mehrjährigen Haftstrafe geahndet werden. (dk)

vorsichtiger.
Amerika,mir wird schlecht
.Umgedreht müssten sich die Polizisten und deren Chef eigentlich wegen Anstiftung zu einer Ordnungswidrichkeit oder Straftat verantworten.Da gibts doch sicher
gute Anwälte die das so drehen könnten .Nein ?