Giffey macht Lord Voldemort zum Verteidigungsminister

Nach dem Queer-Beauftragten Sven Lehmann (Grüne) vor zwei Monaten war die SPD-Politikerin der zweite Gast der selbsternannten Bundestranslerin, die sich mit den Interviews ein neues Regierungsteam zusammenstellen will. Veranstaltet wird die witzige Polit-Casting-Show im Berliner BKA-Theater von der Travestie für Deutschland.

Giffey hat sich – trotz ihrer bekannten Plattitüden, Endlossätze und leichter Konzentrationsschwächen – ziemlich gut geschlagen: Bei Tee und ganz ohne Sekt ging es mal ernst und oft ziemlich albern ums Berghain oder um Wohnungspolitik, um LGBTI-Aufklärung in der Schule oder die Zusammenstellung einer neuen Bundesregierung. So machte Giffey in einem Spiel Lord Voldemort zum Verteidigungsminister, während Ernie und Bert ins Verkehrsministerium einziehen. Immer wieder konnte die Rathauschefin, die selbst ausgerechnet das Bildungsressort leiten will, mit Schlagfertigkeit punkten.

Auch bei der Straßenumfrage von Außenreporterin Jacky Oh-Weinhaus, bei der die Befragten Giffey entweder gar nicht kannten oder ihr ein vernichtendes Zeugnis ausstellten, blieb die Regierende Bürgermeisterin überraschend cool. Kritiker*innen nahm sie immer wieder den Wind aus den Segeln: Ihren Auftritt in der queeren Talkshow in Zeiten, wo Berlin täglich Tausende Kriegsgeflüchtete aus der Ukraine aufnimmt, verband sie am Ende mit einem starken Plädoyer für Freiheit, Demokratie und Gleichberechtigung.

Über zwei Stunden wurde am Sonntag kurzweilig im BKA-Theater diskutiert, das sämtliche Einnahmen des Abends an die #QueereNothilfeUkraine spenden will – ein Tipp auch für alle, die jetzt im Nachhinein auf Youtube zuschauen. (mize)

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