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Jetzt kommen die "Rebel Dykes"!
Eine neue Doku erzählt die Geschichte einer Gruppe junger, unangepasster und gender-nonkonformer Frauen, die im London der 1980er Jahre eine eigene, radikale, lesbische und sexpositive Kultur erschaffen.
- 29. März 2022, kein Kommentar
Über ein feministisches Protestcamp und die Punk- und Hausbesetzer*innenszene finden sie zueinander. Wichtiges Zentrum ihrer Aktivitäten ist das Chain Reaction, ein Club, in dem sie u. a. eine regelmäßige BDSM-Nacht starten. Ihre rebellische Haltung ist auch Reaktion auf die widrigen gesellschaftlichen Umstände, in denen sie leben: den homo- und transphoben Alltag, die aufziehende Aidskrise, die deprimierende Politik der Thatcher-Regierung oder die Zensur homoerotischer Publikationen. Dazu kommen die Anfeindungen aus der lesbisch-feministischen Bewegung selbst, deren enges Bild von Feminismus mit der Lust an BDSM, Leder- und Fetischkleidung nicht vereinbar ist.
Anhand von Interviews, einer Fülle an bislang unveröffentlichtem Archivmaterial und selbst gestalteten Animationen rekonstruiert die Doku "Rebel Dykes" von Harri Shanahan und Siân A. Williams ein wichtiges Stück lesbischer Bewegungsgeschichte. Trans- und Schwarze Perspektiven stehen dabei mit im Zentrum. Unterlegt ist der Film mit einem großartigen Soundtrack, der auch die Musik der in Vergessenheit geratenen feministischen (Post-)Punk-Bands von damals wieder hörbar macht. Teils digitalisierten die Filmemacherinnen dafür Songs, die nur noch auf Kassette existierten.
Das Internationale Frauen* Film Fest Dortmund+Köln zeigt "Rebel Dykes" am 31. März um 20 Uhr in der Schauburg Dortmund und am 2. April um 15.30 Uhr im Odeon Köln. Vom 29. März bis einschließlich 10. April 2022 ist der Film auch online auf der VoD-Plattform des Festivals verfügbar. (cw/pm)