Hannah Kaiser von "follow me.reports", einem Reportage-Format des öffentlich-rechtlichen Content-Netzwerks funk, hat Marius einen Tag lang in Berlin begleitet. Die etwas unbedarfte Journalistin erfährt dabei, wie er zu dem Beruf kam, dass ihm die Arbeit Spaß macht und wo seine Grenzen liegen. "Ich hole mir vor der Kamera auch einen runter", erzählt Marius, der überwiegend männliche Abonnenten hat. Angebote zu realen Treffen lehnt er hingegen ab: "Ich habe keinen Sex für Geld."
Seine Eltern wissen von seinem ungewöhnlichen Job. "Sie haben nichts dagegen, solange ich das in meinem Zimmer mache oder im Badezimmer", erzählt Marius im Video. Manchmal geht er aber auch mit seiner Kamera in ein Hotel. Nicht alle Freund*innen hätten anfangs Verständnis dafür gezeigt, dass er kostenpflichtige Nacktfotos und Sexvideos von sich veröffentlicht. "Die haben gesagt, das ist ekelhaft, sowas geht gar nicht." Manche Kontakte habe er deshalb abgebrochen.
Besonders erschrocken zeigt sich die funk-Reporterin über den Hass, mit dem der queere OnlyFans-Creator nahezu täglich konfrontiert wird. "Es gibt auch Morddrohungen: 'Wenn ich dich finde, bringe ich dich um'", erzählt Marius, der bereits mehrere hundert User blockieren musste und bei besonders extremen Kommentaren auch schon Anzeige erstattete. Früher habe er manchmal heulend im Zimmer gesessen, heute lasse er sich jedoch nicht mehr einschüchtern. (mize)
Wundert mich, dass so viele Leute für sowas zahlen, wo es doch tausende kostenlose Seiten gibt.