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RuPaul talkt am Vormittag
Der Erfinder von "RuPaul's Drag Race" will nun auch noch die Hausfrauen-Schiene im Fernsehen erobern. Eine dreiwöchige Testphase ist jetzt zu Ende gegangen.
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- 03. Juli 2019, kein Kommentar
Laut und bunt kommt die neue wochentägliche Talkshow von RuPaul Charles daher. Drei Wochen lang hat der 58-Jährige seine Show mit dem schlichten Titel "RuPaul" getestet, die den Juni hindurch von einigen lokalen Stationen des US-Netzworks Fox um 10 Uhr morgens ausgestrahlt wurde. RuPaul trat dabei nicht als Dragqueen auf, sondern als freundlicher und enthusiastischer Onkel, der einfach alle glücklich machen will.
Die Show hat alles zu bieten, was bei diesen Formaten üblich ist: Events wie eine Hunde-Schönheitsshow, ein Spiel namens "Echtes Thema oder Fakenews", dazu kommen Stargäste wie Moderator James Cordon ("Carpool Karaoke") oder Sänger Adam Lambert. RuPaul wirbt in der Sendung auch für Akzeptanz – etwa, indem er eine Frau einlädt, die auf gleichgeschlechtlichen Hochzeiten als glückliche Mutter den Paaren Mut macht und sie umarmt, wenn die eigentlichen Mütter aus Homophobie nicht kommen wollen.
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Sollte der Sender Fox Gefallen an der Sendung finden, kann sie möglicherweise im Herbst regulär anlaufen. Dann hätte RuPaul neben seinem "Drag Race", seiner Musikkarriere und seinen vielen Gastauftritten im US-TV, etwa in der Netflix-Serie "Grace and Frankie", noch ein weiteres Standbein.
RuPaul hatte bereits zwischen 1996 und 1998 eine Talkshow moderiert, die es auf 100 Folgen brachte – in einer Zeit, als offen schwule Männer als Moderatoren noch etwas Neues waren. Der Unterschied zur heutigen Show: Die alte Sendung lief im Kabelsender VH-1 und war eher an eine kleine urbane Zielgruppe gerichtet. Die neue Show ist dagegen auf den Mainstream ausgerichtet – Ru muss vor allem Hausfrauen überzeugen, die ansonsten Seifenopern schauen würden.
Die bisher ausgestrahlten Folgen sind auf Youtube veröffentlicht worden (alle Folgen). (dk)