Hauptmenü Accesskey 1 Hauptinhalt 2 Footer 3 Suche 4 Impressum 8 Kontakt 9 Startseite 0
Neu Presse TV-Tipps Termine
© Queer Communications GmbH
https://queer.de/v?1484

Selbstbewusstsein in der Verletzlichkeit

Die queere Wiener Rapperin und Sängerin KeKe zeigt mit ihrer neuen Single "Storyline" erneut, wie facettenreich sie ist.

  • 04. März 2023, noch kein Kommentar

In der Beschreibung einer idealen Partnerin heißt es im Internet immer: Get you a girl that can do both! Also ein Mensch, der Gegensätzliches vereint, der vielschichtig ist, immer wieder überrascht und sich nicht festlegen lässt; multidimensional, facettenreich ist. Diese Regel gilt nicht nur in der Partnerschaft, sondern auch in der Musik. Get you a singer, that can do both! KeKe ist eine solche Sängerin, ein Artist, die immer wieder beweist, dass sie kein one-trick-pony ist. Die immer wieder überrascht, verblüfft, Neues probiert und einfach immer richtig liegt damit. Jüngstes Beweismittel für diese Behauptung: ihre neue Single "Storyline", die von Novaa produziert wurde.

Ein Klavier schickt zarte Mollakkorde in den Kosmos, drei, vier Noten, da ertönt KeKes Stimme, die sich wie Samt in das dunkelblaue Flies des Kosmos webt wie eine brennende Sternschnuppe. "One night turned into four days / We stayed in, locked ourselves away" haucht sie die ersten Sätze in einem tiefen Raunen über die Klaviernoten, bevor ihre Stimme sich einige Oktaven höher schraubt und sich die volle Theatralik der so zurückhaltend komponierten Ballade zu entfalten beginnt.

KeKes Stimme glänzt in "Storyline" wie nie zuvor, ohne sich dabei in übertriebenen Arabesken in die Lüfte schrauben zu müssen, was einen hier und da an eine Billie Eilish oder Lana del Rey denken lässt. Keine Ahnung wie sie das schafft, aber KeKe ist eben dieses Girl, das beides kann: Drama in der Zurückhaltung, große Oper auf kleiner Bühne, Selbstbewusstsein in der Verletzlichkeit. Und das ist es eigentlich, was dem Song seine internationale Qualität und Aufmachung verleiht und nicht der Fakt, dass er komplett auf Englisch verfasst ist.

Auch wenn die meisten KeKe eher im alternative HipHop verorten würden, kehrt sie in "Storyline" laut eigener Aussage zu ihren Wurzeln zurück. "Ich singe einfach, ohne Autotune und komplett frei. Außerdem bin ich sehr stolz darauf ein Thema, das sehr schmerzhaft für mich ist, in etwas schönes umzuwandeln. Musik ist echt ein Stück Magie für mich." Klingt kitschig, aber ja, das klingt schon alles in der Kombi sehr magisch. Trotzdem sorgt KeKe immer wieder für Überraschungselemente zwischen den zarten Klavierakkorden, luftigen Synths und ihrer samtenen Stimme. Zum Beispiel, wenn letztere plötzlich mit künstlich verzerrtem Sound das ruhige Gewässer aufmischt oder die lieblichen Lyrics über eine unglückliche Liebe morbide Züge annehmen und gedärmefressende Raupen plötzlich im Bauch kriechen, statt flattrigen Schmetterlingen.

Die hiesige Musikszene kann sich glücklich schätzen, ein girl, that can do both – oder einfach everything – wie KeKe gefunden zu haben. Ein girl, das uns immer wieder überrascht, in neuen Gewändern daherkommt und einfach immer slayt – ob nun auf Deutsch oder Englisch, mit HipHop, House oder Hyper-Pop, mit Singles oder ganzen EPs. (cw/pm)


04. März 2023
Noch kein Kommentar

-w-
-w-


Newsletter
  • Unsere Newsletter halten Dich täglich oder wöchentlich über die Nachrichten aus der queeren Welt auf dem Laufenden.
Tagesvideos durchsuchen
Video vorschlagen