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"Joy Toy" bringt ihre Geschichte in Bewegung

Joyce Muniz verarbeitet auf ihrem zweiten Album "Zeitkapsel" ihr Dasein als queere Frau mit lateinamerikanischem Hintergrund - mit dem Track "Arrivederci Bella" gibt es einen weiteren Vorgeschmack.

  • 14. März 2023, noch kein Kommentar

Joyce Muniz' Geschichte liest sich anders als alle anderen. Geboren wurde sie in São Paulo als Kind einer Familie, die tief im Schamanismus und dem Samba verwurzelt war. In den 1990er Jahren zog sie nach Wien und machte sich als Sängerin einen Namen, als die Donaustadt das schlagende Herz des Downtempo-Sounds war, während sie zugleich im Club Flex ihre DJ-Karriere startete.

Während der Nullerjahre verlieh sie der europaweiten Baile-Funk-Begeisterung eine authentische Stimme, ging mit Major Lazer auf Tour und begann, selbst Musik zu produzieren. Seitdem hat sie mit einer Reihe von anderen Ausnahmeproduzent*innen wie beispielsweise Maya Jane Coles oder DJ Hell zusammengearbeitet, eine Residency bei Rinse FM aufgenommen und veröffentlichte ihre Musik auf Labels wie Get Physical, Permanent Vacation, Pets, International DJ Gigolo und Exploited, wo auch im Jahr 2016 ihr Debütalbum "Made In Vienna" erschien.

Mit ihrem zweiten Album "Zeitkapsel", das heute in genau einem Monat erscheint, geht sie nun allerdings einen Schritt weiter. In musikalischer Hinsicht fährt Muniz den Lebenslinien einer Biografie nach, deren roter Faden stets die elektronische Musik war. Mit seinen Achtziger-Synths und Hip-Hop-Beats hallen im Opener "These Days" Joyce' Zeiten in Wien nach, die sie dank ihrer umfassenden, zehnjährigen Erfahrung als Produzentin elegant ins Heute transportiert. "Joy Toy" (ihr Spitzname) ruft die berauschenden Hochzeiten des Electro-House auf, in denen der Dancefloor von Camp und überbordender Freude erobert wurde. Genauso "Arrivederci Bella", auf dem Joyce singt und so an ihre Anfangszeiten anschließt, in denen sie auf Portugiesisch rappte.

Der Drum'n'Bass-Track "Bangalore Girl" versinkt sich in den Klängen und Eindrücken, die sie auf ihrer ersten Tour in Indien gesammelt hat und greift den Sound auf, mit dem sie sich einst als MC einen Namen machte.

Direktlink | Acoustic Video zu "Bangalore Girl"
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Das Schlussstück "Tempelhof" ist eine Ode an ihre derzeitige Heimat Berlin und das Gebiet, das während der Lockdowns als stadtweite Oase diente – ein Reese-getriebener, Vocoder-gestützter Schieber, in dem ihre zahlreichen Einflüsse zusammenfinden.

Ihre Gastsänger*innen reichern dieses wuchernde Miteinander noch weiter an. Der Queer-Aktivist Karl Michael beschwört über den düsteren EBM-Anleihen von "In Der Nacht" etwa eine traumlogische Fantasiewelt herauf.

"Zeitkapsel" bietet exakt das, was der Titel verspricht: ein Miteinander von Relikten aus Joyce' Vergangenheit. Indem sie ihre Geschichte allerdings erzählerisch in Bewegung bringt, eröffnet sie eine Perspektive auf einen zeitlosen Ursprung, dem alle unsere kollektiven Hoffnungen, Sehnsüchte und Träume entspringen. (cw/pm)

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